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SBB verzichten auf Angebotsabgabe

02.08.16 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Die SBB und ihre Walliser Tochtergesellschaft RegionAlps nehmen nicht an der Ausschreibung für die Regionallinie Iselle–Domodossola teil. Die Eingabefrist der von der Region Piemont initiierten Ausschreibung für den Betrieb der Regionallinie Iselle–Domodossola endete am 27. Juli 2016. SBB und RegionAlps haben die italienische Bestellerin darüber informiert, dass sie auf die Abgabe eines Angebots verzichten.

Nach eingehender Analyse kamen die beiden Unternehmen zum Schluss, dass die Abgeltung von jährlich 366.000 Euro nicht ausreicht, um ein im Sinne der Kunden erweitertes Regionalverkehrsangebot finanzieren zu können. Diese wünschen sich Direktverbindungen von Domodossola nach Visp, Siders und Sitten. SBB und RegionAlps sind nicht bereit, ein Angebot zu machen, das nicht durch die Abgeltung der italienischen Bestellerin gedeckt wäre, sondern nur aufgrund einer Querfinanzierung durch ÖV-Gelder aus der Schweiz erbracht werden könnte.

Weiter halten die SBB fest, dass aus dem aktuell laufenden Vertrag zur Erbringung von Regionalverkehrsleistungen in den Jahren 2015 und 2016 weiterhin offene Punkte zu Abgeltungszahlungen mit der Region Piemont in Diskussion sind. SBB und RegionAlps sind der Ansicht, dass ihr Konzept der direkten Regionalverkehrsverbindungen zwischen dem Piemont und Brig und Sion eine optimale Lösung für die Bedürfnisse der italienischen Pendler sowie der Touristen dargestellt hätte.

Beide Unternehmen haben dieses grenzüberschreitende Konzept in der Vergangenheit verschiedene Male bekräftigt, zuletzt Mitte Juli anlässlich einer Taufe eines Domino-Zugs. SBB und RegionAlps werden die Region noch genauer über die Beweggründe dieses Entscheides informieren und mögliche Alternativen für den grenzüberschreitenden Regionalverkehr zwischen Italien und der Schweiz zu erläutern. Inwieweit man nun andere Betreiber beauftragen kann, die anstelle der Staatseisenbahn fahren, bleibt abzuwarten.

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