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Nürnberg: Baustart an der U1

24.08.16 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Seit letzter Woche läuft an den U1-Bahnhöfen Gostenhof, Bärenschanze und Maximilianstraße die Sanierung der Betonlängsbalken, auf denen die Schienen montiert sind. Die Arbeiten finden täglich ab 21 Uhr bis zum nächsten Morgen, Betriebsstart statt. Von 21 Uhr bis Betriebsschluss gibt es Einschränkungen. Dann gilt für die U1 ein Zwölf-Minuten-Takt, weil während der knapp fünfmonatigen Bauzeit allabendlich an einem Gleis gearbeitet wird und nur ein Gleis für beide Fahrtrichtungen zur Verfügung steht.

Die Arbeiten dauern bis voraussichtlich 23. Dezember 2016. Der Beton der Längsbalken ist durch die ständige Belastung altersbedingt teilweise schadhaft geworden, insbesondere in den U-Bahnhöfen. An manchen Stellen ist Beton durch Korrosion abgeplatzt, auf Dauer geht das zu Lasten der Stabilität der Gesamtkonstruktion. Die Gleise könnten dann nicht mehr im üblichen Tempo befahren werden. Bislang musste die VAG während der Sanierung der Betonlängsbalken stets ein Gleis vollständig über Wochen sperren, weil der Beton soweit abgetragen werden musste, dass das Gleis nicht mehr befahrbar war.

Dank des neuen Verfahrens ist das nun nicht mehr nötig. Durch den CNA (Center for Transportation and Logistics Neuer Adler e. V.) hat die VAG von einem Spezialdübel erfahren. Erstmals kam dieser bei der Instandsetzung von Autobahnbrücken und beim Bau von Lärmschutzwänden auf Strecken der Deutschen Bahn zum Einsatz, neuerdings wird er auch bei der Sanierung von Betonlängsbalken im U-Bahn-Bereich verwendet. Die VAG hat das Projekt darauf hin ausgeschrieben: Gewonnen haben zwei Nürnberger Firmen, Toge Dübel und Bau-Kaiser. Die Firma Toge Dübel hat den Spezialdübel im Angebot, der das Verfahren möglich macht und die Firma Bau-Kaiser hat die Einbaubautechnik weiterentwickelt.

„Wir befestigen die Betonlängsbalken mit den neuen Spezialdübeln und setzen anschließend gezielt nur noch lokal die schadhaften Stellen im Beton instand“, erklärt VAG-Projektleiter Michael Kohl. So können die Schienen trotz der Sanierungsarbeiten auch tagsüber befahren werden. Zudem bleiben die bisherigen Befestigungen, die die Betonlängsbalken im Boden verankern, bestehen, werden aber – da sie im Laufe der Zeit gerostet sind – durch neue zusätzliche Verankerungen verstärkt. „Konkret bedeutet das, dass wir ein Loch bohren und die Balken anschließend mit dem neuen Spezialdübel darin befestigen“, so Kohl.

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