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Länderbahn soll IR 25 Übergang fahren

05.08.16 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) in dieser Woche bekannt gegeben hat, soll die Länderbahn GmbH DLB, die unter dem Markennamen Alex bekannten SPNV-Linien München – Hof und München – Furth im Wald auf der Nordseite und München – Lindau bzw. München – Oberstdorf auf der Südseite betreiben. Derzeit fehlt noch die endgültige Entscheidung auf tschechischer Seite, die Züge von und nach Furth im Wald bis Prag zu verlängern.

Die BEG hatte die Verkehrsleistungen für den sogenannten IR 25 Übergang europaweit ausgeschrieben. Es handelte sich hierbei um eine freihändige Vergabe mit vorgeschaltetem Interessensbekundungs-verfahren. Wie bei der öffentlichen Ausschreibung konnten sich alle interessierten Eisenbahnverkehrs-unternehmen um die zu vergebende Verkehrs¬leistung bewerben. Der Leistungsumfang beträgt im Los Nord etwa 2,77 und im Los Süd etwa 1,65 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

Der Übergangsvertrag beginnt im Dezember 2017 und läuft für das Los Nord bis Dezember 2022 und für das Los Süd bis Dezember 2020. Der dreijährige Übergangsvertrag für das Los Süd ist notwendig, weil der bisherige Vertrag im Dezember 2017 ausläuft und sich das Angebot nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau deutlich ändern wird. Mit Ende des Übergangsvertrages werden die im Los Süd enthaltenen Verkehre in das „Dieselnetz Allgäu“ übergehen.

Da die mittelfristig geplante Elektrifizierung der Strecken Regensburg – Hof und Regensburg – Furth im Wald die Anschaffung von Neufahrzeugen erfordert, wird bis zu diesem Zeitpunkt im Los Nord ebenfalls ein Übergangskonzept mit vorhandenen Gebrauchtfahrzeugen gefahren. Das Angebotskonzept für den Nordabschnitt sorgt vor allem für eine Verbesserung des durchgehenden Verkehrs von München über Regensburg und Weiden nach Hof und Furth im Wald. Grundsätzlich verkehren die Züge nach Hof und nach Furth im Wald im Zweistundentakt auf der Strecke München – Schwandorf vereinigt.

Damit kann die in diesem Abschnitt höhere Fahrgast¬nachfrage optimal bedient werden. Die Anzahl der Zugverbindungen zwischen München und Furth im Wald wird im Rahmen dieses Flügelzug-Konzepts von derzeit vier auf künftig sieben Zugpaare am Tag ausgebaut. Nur bei der ersten Frühverbindung nach Furth im Wald ist voraussichtlich ein Umsteigen am selben Bahnsteig in Schwandorf erforderlich. Durch die Bedienung von Cham und Furth im Wald erhält der Landkreis Cham systematische zweistündliche Direktverbindungen nach Regensburg, Landshut, Freising und München.

Von München nach Weiden und nach Marktredwitz bietet der neue Fahrplan neun, nach Hof acht statt heute sechs Direktverbindungen je Werktag. Das heute noch zeitweise Umsteigen zwischen der Landeshauptstadt, nördlicher Oberpfalz und Ostoberfranken entfällt dann. Wie gewohnt wird der neue Betreiber sich auch am BEG-Qualitätsranking beteiligen und seine Leistungen objektiv mit anderen messen lassen.

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