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EgroNet mit Rekordverkaufszahlen

16.08.16 (Europa, Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Das EgroNet-Ticket ist beliebt wie noch nie. 2015 wurden 56.419 dieser Fahrkarten für den Nahverkehr im Vierländereck Tschechien, Bayern, Thüringen und Sachsen gekauft. So viele Fahrgäste waren seit Gründung des EgroNet 2000 noch nie in einem Jahr mit Zug, Bus und Bahn mit dem EgroNet-Ticket unterwegs. „Die Zahlen belegen, dass das EgroNet-Ticket entscheidend dazu beiträgt, dass sich die Menschen in der Region immer näher kommen“, resümiert Rolf Keil (CDU), Landrat des Vogtlandkreises und Vorsitzender des EgroNet-Kooperationsverbundes.

Mit den 56.419 EgroNet-Tickets wurden 2015 insgesamt 2.486 mehr genutzt als im Jahr davor. Seit 2013 ist in Tschechien mit 25 Prozent eine deutliche Steigerung bei Fahrten mit dem EgroNet-Ticket zu verzeichnen. Im gleichen Zeitraum beträgt die Steigerung in Bayern, Thüringen und Sachsen 10 Prozent. Mittlerweile wird die Hälfte der EgroNet-Tickets in Tschechien verkauft. 95 Prozent der Tickets werden durch die Eisenbahnen verkauft, angeführt durch Ceske Drahy, gefolgt von DB Regio.

„Wir freuen uns, dass die verstärkten Anstrengungen bei der Vermarktung Früchte tragen. Das grenzüberschreitende EgroNet ist für die Bürger gemacht und die Bürger nehmen es an. Das ist großartig“, sagt Thorsten Müller, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vogtland. Seit Dezember 2015 kann das neu entwickelte EgroNet-Ticket genutzt werden. Es orientiert sich nun stärker an den Interessen von Kleingruppen und Familien.

Bis zu 5 Reisende können damit einen Tag lang Zug, Bus und Straßenbahn im Vierländereck fahren und beliebig oft umsteigen. Es kostet für eine Person 18 Euro bzw. 200 Kronen, jede weitere Person (bis maximal 5 Reisende) bezahlt lediglich 5 Euro bzw. 100 Kronen zu. Pro Ticket können zusätzlich bis zu 3 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren kostenlos mitgenommen werden. Jeder Reisende kann auch ein Fahrrad kostenlos mitnehmen.

Im ersten Quartal 2016 wurde deutlich, dass diese neue Preislogik bei Fahrgästen gut ankommt. Insbesondere in Deutschland sind viele Kleingruppen unterwegs, die ihren Freizeitverkehr grenzüberschreitend verbringen. Dadurch soll im Zeitalter des zusammenwachsenden Europas auch im Eisenbahnverkehr die gemeinsame Nutzbarkeit verschiedener Angebote gesichert werden – denn was nutzt eine offene Grenze, wenn der Tarifdschungel undurchdringbar ist?

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