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Alstom: Rahmenvertrag aus Italien

10.08.16 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Zuge eines Rahmenvertrages im Wert von über 900 Millionen Euro wird Alstom 150 neue Regionalzüge mittlerer Kapazität an die italienische Staatsbahn, Trenitalia, liefern. Dieser Vertrag beinhaltet auch eine Option für Wartungsleistungen. Der erste Abruf umfasst 47 Züge im Gesamtwert von 240 Millionen Euro. Die ersten Züge sollen Anfang 2019 von Alstom ausgeliefert werden. „Dieser Auftrag bestätigt die hervorragende Arbeit, die unser Unternehmen in den letzten 15 Jahren im Regionalverkehr geleistet hat.

Alstom bekam sehr gutes Feedback für seinen Coradia Meridian, einen erfolgreichen Zug, der Lieferzeiten, Produktqualität und -zuverlässigkeit voll und ganz erfüllte. Dieser neue Auftrag bietet uns die Gelegenheit, unsere Kundennähe weiter zu verbessern und die Zusammenarbeit mit den italienischen Regionen und mit Trenitalia auszubauen, um den lokalen Passagierbetrieb im Land zu verbessern”, erklärte Andreas Knitter, Alstom Senior Vice President für Europa.

Bei den neuen Regionalzügen mittlerer Kapazität für Trenitalia handelt es sich um einstöckige Züge in zwei verschiedenen Zuglängen mit bis zu 321 Sitzplätzen. Diese Lösung ist an unterschiedliche Konfigurationen und Kapazitätsanforderungen für den Regional- und S-Bahnverkehr angepasst. Der Zug bietet eine breite Palette an leicht kombinierbaren Inneneinrichtungen, Farben sowie Zubehör. Mit Hilfe eines interaktiven Konfigurators kann jede Region ihre Züge einfach auf ihre Bedürfnisse maßschneidern.

Zurzeit verkehren mehr als hundert Coradia Meridian in den italienischen Regionen Piemont, Lombardei, Toskana, Umbrien, Latium, Marken sowie den Abruzzen und werden bald in Trient/Südtirol und auf Sizilien den Fahrgastbetrieb aufnehmen. Unter Beibehaltung der bewährten Eigenschaften ihrer Vorgänger wird diese Entwicklung von Coradia-Zügen für Trenitalia noch innovativer sein – dank der vielen Möglichkeiten zur Anpassung an die Anforderungen der italienischen Regionen.

Dieser Zug ist das Ergebnis aus sorgfältiger Projektarbeit und Know-how im Flottenmanagement innerhalb von Alstom. Der Zug wird noch umweltfreundlicher als die Vorgängergeneration von Regionalzügen sein, wobei der Energieverbrauch pro Fahrgast deutlich abnehmen wird – trotz der höheren installierten Leistung für die Klimaanlage. Alle Verschleißteile werden bis zu 95 Prozent wiederverwertbar sein.

Auch das ist ein Ergebnis der Option auf den Wartungsvertrag: Wenn der Hersteller für die Instandhaltung seiner Fahrzeuge auf Jahrzehnte verantwortlich ist bzw. bleibt entstehen wartungsfreundlichere Züge: Denn zum einen bilden sich zwischen Herstellung und Instandhaltung Synergieeffekte, die bislang nicht da waren, zum anderen ändert sich auch die Anreizsituation: Wenn der Hersteller für einen Festpreis die Verfügbarkeit der Fahrzeuge sicherstellen muss, dann hat er andere ökonomische Eigeninteressen als in konventionellen Verträgen. Denn es besteht keine Möglichkeit mehr, den Betreibern teure Ersatzteile zu verkaufen.

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