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VRR: Abellio und Keolis sollen S-Bahn Rhein-Ruhr fahren

07.07.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Stadler FLIRT im S-Bahndesign Wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR bekannt gibt, sollen ab Dezember 2019 die Keolis GmbH&Co.KG mit der Marke Eurobahn und die Abellio Rail NRW GmbH die Leistungen der S-Bahn Rhein-Ruhr übernehmen. Die beiden Unternehmen konnten sich im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens gegen die Konkurrenz durchsetzen. Gegenstand des Verfahrens waren der Betrieb auf den S-Bahn-Linien S1 und S4 (Los A) mit circa 4,8 Millionen Zugkilometern und die Linien S2, S3, S9, RB3, RB40 und RB41 (Los B) mit circa 7,1 Millionen Zugkilometern. Insgesamt umfasst das Leistungsvolumen auf den Linien rund 11,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr.

VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann: „Erneut haben sich im Wettbewerbsverfahren erfreulicherweise Anbieter mit wirtschaftlichen und verlässlichen Angeboten durchgesetzt. In Verbindung mit den modernen Fahrzeugen und einer nachfrageorientierten Taktung ist dies ein weiterer Schritt hin zu einem qualitativ hochwertigen und bedarfsgerechten S-Bahn-Verkehr in der Region. Den möglichen Personalwechsel werden wir als Aufgabenträger zielgerichtet unterstützen. Auch ohne vertragliche Verpflichtungen werden die Eisenbahnunternehmen die den Zuschlag erhalten, mit dem bisher tätigen Unternehmen über die Übernahmen des Personals verhandeln. Dies haben wir in den Verträgen festgeschrieben und wie auch bereits bei früheren Betreiberwechseln begleitet der VRR den Prozess zwischen den alten und neuen Betreibern.“

Bereits beschlossen ist die Beschaffung der S-Bahnfahrzeuge, die den künftigen Betreibern der Linien Keolis und Abellio für den Betrieb bereitgestellt werden. Analog wie beim Rhein-Ruhr-Express (RRX) hat der VRR die Wettbewerbsverfahren zur Beschaffung und Instandhaltung der S-Bahn-Fahrzeuge getrennt von denen zum Betrieb der jeweiligen Linien durchgeführt. Die Vergabeverfahren für die Fahrzeuge sind bereits abgeschlossen. Bei der jetzt getroffenen Entscheidung können unterlegene Bieter innerhalb von zehn Kalendertagen eine Beschwerde bei der zuständigen Vergabekammer einreichen.

So kommen auf den Linien S1 und S4 ab Dezember 2019 Züge vom Typ ET 422 zum Einsatz. Bereits Ende des letzten Jahres fiel die Entscheidung, 48 Fahrzeuge von der DB Regio AG zu kaufen, die derzeit auf den heutigen S-Bahn-Linien verkehren und sich in der Praxis bewährt haben. Die DB Regio AG übernimmt bis mindestens 2034 die Wartung und Instandhaltung der Züge und garantiert deren Verfügbarkeit. Auf den Linien S 2, S 3, S 9, S 28, RB 3, RB 40 und RB 41 kommen Neufahrzeuge des Unternehmens Stadler Pankow GmbH zum Einsatz. Die Linie RB 40 ist neu im S-Bahnnetz und wird aus dem Ruhr-Sieg-Netz herausgelöst.

Bild: VRR

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