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BEG: DB Regio erhält Übergangsvertrag

21.07.16 (Baden-Württemberg, Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Die BEG und die NV.BW beabsichtigen, dreijährigen Übergangsvertrag für Verkehre auf den Strecken Ulm – Memmingen, Ulm – Weißenhorn, Günzburg –Mindelheim und Ulm – Günzburg an DB Regio zu vergeben. Der dreijährige Übergangsvertrag soll im Dezember 2016 in Kraft treten. Da es sich um eine Direktvergabe handelt, schreibt die EU-Verordnung 1370/2007 vor, dass eine Überkompensationsprüfung des Angebotspreises durchzuführen ist.

Nach Abschluss dieser – durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgenommenen – Prüfung kann der endgültige Zuschlag voraussichtlich im Laufe der nächsten zwei Monate vergeben werden. Das Netz umfasst rund 1,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr (davon rund 25.000 in Baden-Württemberg) und besteht aus den Regionalbahnlinien von Ulm nach Memmingen, nach Weißenhorn und von Günzburg nach Mindelheim.

Der Übergangsvertrag ist notwendig, weil der bisherige Vertrag im Dezember 2016 ausläuft und sich das Angebot im Allgäu nach der Elektrifizierung der Strecke Geltendorf – Lindau deutlich ändern wird. Erst danach werden die BEG und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg einen langfristigen Vertrag für das Dieselnetz Ulm abschließen. Die europaweite Ausschreibung dazu läuft bereits. Der Übergangsvertrag mit einer Laufzeit von drei Jahren sieht eine Verlängerungsmöglichkeit um bis zu ein Jahr vor. Das Dieselnetz Ulm Übergang ergänzt im Illertal zwischen Ulm und Memmingen den Regionalschnellverkehr ins Ober- und Westallgäu.

Zum Wettbewerbsprojekt gehören des Weiteren die Linie Ulm – Weißenhorn, welche zwischen Senden und Weißenhorn Ende 2013 für den Schienenpersonennahverkehr reaktiviert wurde, die Mittelschwabenbahn zwischen Günzburg und Mindelheim mit einzelnen Zügen bis Ulm. Außer der Linie Ulm – Weißenhorn werden alle anderen Linien zum ersten Mal im Wettbewerb vergeben. Die Linien von Ulm nach Memmingen und nach Weißenhorn werden aktuell von der DB Regio-Tochter DB Zugbus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) betrieben, die Mittelschwabenbahn sowie die Linie Ulm – Günzburg vom Verkehrsbetrieb DB Regio Allgäu-Schwaben.

Zukünftig betreibt DB Regio Allgäu-Schwaben alle Linien. Das Fahrplankonzept bleibt im Jahr 2017 unverändert, in den Jahren 2018 und 2019 werden die Fahrpläne geringfügig angepasst. Grund dafür ist die Inbetriebnahme eines weiteren Wettbewerbsnetzes, des Dieselnetzes Allgäu durch Transdev. Von Ulm nach Memmingen und Weißenhorn werden nun großräumigere gebrauchte Dieseltriebwagen des Typs Siemens Desiro verkehren.

Diese werden auch bei den Verstärkerzügen im Berufsverkehr nach Illertissen eingesetzt. Im Berufsverkehr kommen spurtstarke Dieseltriebwagen des Typs Bombardier Talent hinzu. Die aktuell auf der Mittelschwabenbahn eingesetzten Desiro-Dieseltriebwagen werden durch gebrauchte Regio-Shuttles des Herstellers Stadler ersetzt. Alle Züge werden ohne Ausnahme klimatisiert und barrierefrei begehbar sein.

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