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Alstom: Großauftrag in den Niederlanden

21.07.16 (Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Alstom hat einen Auftrag über die Lieferung von 791 Intercity-Triebzügen „New Generation“ im Wert von über 800 Millionen Euro an Nederlandse Spoorwegen (NS) erhalten. Die Züge, die eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 200 Km/h erreichen können, werden ab Januar 2020 geliefert. Sie werden auf dem nationalen Streckennetz auf der Amsterdam-Rotterdam-Breda-Strecke und auf der Den Haag-Eindhoven-Verbindung fahren.

„Wir freuen uns, dass NS uns mit der Lieferung eines zuverlässigen, energieeffizienten, sicheren und bequemen Transportsystems für ihre Passagiere beauftragt hat. Mit einer Gesamtkapazität von 25.000 Sitzplätzen sind die neuen Intercityzüge für NS eine Kombination der bestbewährten Technologien unserer Coradia Reihe“, sagte Andreas Knitter, Senior Vice-President Europa bei Alstom. „Alstom engagiert sich bereits seit vielen Jahren auf dem niederländischen Markt und hat viele Straßen-Bahnen und Metros an Den Haag, Amsterdam und Rotterdam geliefert. Alstom ist auch für die Installation und Wartung des europäischen Steuerungssystems ERTMS auf der Betuwe- und Hanze-Strecke verantwortlich.“

Die neuen Intercityzüge verbinden die neuesten Technologien und bieten somit eine sehr gute Fahrqualität für Passagiere und Mitarbeiter von NS. Sie verfügen über geräumige und gut beleuchtete Mehrzweckbereiche zum Lesen, Ausruhen, für Rollstühle und Fahrräder, wie auch eigene Toiletten für mobilitätseingeschränkte Reisende. Die Züge sind mit WLAN und LED-Beleuchtung ausgestattet. In allen Wagen sind Sicherheitskameras montiert, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Züge erfüllen die höchsten Standards der Interoperabilität und werden mit ATB und ERTMS-Systemen ausgestattet.

Die Züge sind in der Lage, auf 25 kV AC (Hochgeschwindigkeitsstrecke) und 1.5 kV DC (Hauptverkehrsnetz) zu fahren. „Bewährte Technologien und gleichzeitig ein Zug, der bereit ist für die Zukunft. Das ist kurz gesagt das, was Alstom uns und unseren Reisenden bietet. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren. Von nun an müssen wir dieses Projekt zusammen mit Alstom vorantreiben, da wir ambitioniert geplant haben und noch Vieles getan werden muss.“, sagte Roel Okhuijsen, Programme Director NS für Neufahrzeuge.

Die neuen Intercityzüge für NS gehören der modularen Coradia-Zugreihe von Alstom an, die sich mit einer Laufzeit von mehr als 16 Jahren bewährt hat. Über 2.400 Züge wurden überall auf der Welt verkauft und haben eine hohe Verfügbarkeitsrate. Die Züge werden in Saint-Quen in Frankreich und in Salzgitter von einem internationalen Expertenteam aus sechs verschiedenen Ländern entworfen und entwickelt und werden am Alstom Standort in Kattowitz (Polen) gefertigt. Ihr Bild wird den SPFV in den Niederlanden für Jahrzehnte entscheidend prägen und bei der Frage nach der Attraktivität der Schiene eine wichtige Rolle spielen.

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