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VVL: Zufrieden mit 2015

14.06.16 (Schweiz) Autor:Stefan Hennigfeld

Erneut mehr Fahrgäste, eine Verbesserung des Kostendeckungsgrads und wichtige Meilensteine in der Planung: Der Verkehrsverbund Luzern (VVL) darf in einem anspruchsvollen Umfeld auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Mit dem vorliegenden Geschäftsbericht veröffentlicht der VVL erstmals detaillierte Fahrgastzahlen von Bahnstrecken und Bahnhöfen. Im Vergleich zum Vorjahr waren 2.9 Prozent mehr Fahrgäste mit den vom VVL bestellten ÖV-Linien unterwegs, obwohl das Angebot bei den Kurskilometern praktisch gleich blieb.

2015 wurden total 109 Millionen Fahrgäste gezählt. Seit Gründung des VVL 2010 stieg die Nachfrage damit um rund 26 Prozent. Die Zentralschweiz hat auf dem Bahnnetz eine beachtliche Entwicklung hinter sich. Das dokumentieren die erstmals veröffentlichen Zahlen von Bahnstrecken und Bahnhöfen, welche eine wichtige Grundlage für die Planung bilden. So nahm die Anzahl der Fahrgäste im Fern- und Regionalverkehr auf der Bahnstrecke Emmenbrücke-Luzern zwischen 2004 und 2015 um rund 17.000 Personen täglich am stärksten zu.

Das entspricht einem Wachstum von rund 94 Prozent. Ebenfalls stark gewachsen sind die Bahnstrecken Ebikon–Luzern sowie Luzern Allmend/ Messe–Luzern. Bei den Bahnhöfen zeigt die laufend verbesserte Verknüpfung von Bahn und Bus erste Wirkung: So sind Rothenburg mit 273 Prozent und Emmenbrücke Gersag mit 95 Prozent zwischen 2008 und 2014 am stärksten gewachsen. Auf der Landschaft weist der Bahnhof Sursee das größte Wachstum auf. Dieser Bahnhof ist mit täglich rund 13.000 Ein- und Aussteigern die zweitgrößte ÖV-Drehscheibe im Kanton Luzern.

Spitzenreiter innerhalb der ganzen Zentralschweiz ist der Bahnhof Luzern mit rund 92.000 Ein- und Aussteigern am Tag. „Damit diese positive Entwicklung anhält, investieren wir in neue Bushubs und neue S-Bahnverbindungen, wie der Einführung der S99 Luzern-Hochdorf ab Dezember 2016, so Pascal Süess, Geschäftsführer des VVL. Dieser zahlte 74 Millionen Franken Abgeltungen an die 13 Verkehrsunternehmen. Der Kostendeckungsgrad konnte damit erneut gesteigert werden und liegt nun bei 53,7 Prozent.

Verantwortlich dafür sind primär Effizienzsteigerungen bei den Unternehmen, aber auch die mit den höheren Fahrgastzahlen einhergehenden steigenden Markteinnahmen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2,9 Prozent. Insgesamt schließt der VVL mit einem positiven Rechnungsergebnis ab. Damit auch das aktuelle Geschäftsjahr finanziell gemeistert werden kann, musste der VVL auf das Fahrplanjahr 2016 das Angebot punktuell abbauen.

„Dank dem haushälterischen Umgang mit unseren finanziellen Mitteln, sind wir gerüstet für die anstehenden Ausbauten ab Dezember 2016“, ergänzt Pascal Süess. Weiter gelang es dem VVL mit innovativen Ansätzen wie Taxito oder Mobilitätsmanagement, den ÖV zu fördern. Ziel ist es, wie bei allen multimodalen Ansätzen, das Leben ohne eigenes Auto zu erleichtern.

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