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VCD fordert Elektrifizierung in Nürnberg

17.06.16 (Bayern) Autor:Stefan Hennigfeld

Anlässlich der Vergabe des Dieselnetzes Nürnberg hat der VCD in Bayern sich für eine umfassende Elektrifizierungsoffensive im Freistaat ausgesprochen. „Wir gratulieren der DB Regio Franken zum Gewinn der Ausschreibung des Dieselnetzes Nürnberg. Allerdings bleibt das Verkehrsangebot im Raum Nürnberg im Vergleich zu anderen Ballungszentren deutlich zurück, solange Dieselzüge verkehren und es am Wochenende und am Abend nur stündliche Verbindungen gibt“, so der Bahnexperte des VCD Bayern, Gerd Weibelzahl.

Berthold Söder vom Kreisverband Nürnberg guckt auf andere Großstädte: „In Stuttgart, Frankfurt oder München gibt es keine nicht elektrifizierten Bahnstrecken im Stadt-Umland-Verkehr mehr und die Züge fahren wenigstens im Halbstundentakt. So wurde z.B. im Raum München mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Dachau-Altomünster die letzte Diesellücke vor zwei Jahren auf Elektrobetrieb umgestellt.“

Gerd Weibelzahl sieht den bayerischen Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) gefordert, gleiche infrastrukturelle Rahmenbedingungen auch für den Raum Nürnberg zu schaffen, Direktverbindungen herzustellen und Angebotslücken zu füllen: „Wenn man z.B. die kurze Strecke von Cadolzburg nach Gräfenberg fahren will, muss man dreimal umsteigen und teilweise lange Umsteigewege von der U-Bahn zur Eisenbahn zurücklegen.

Damit gewinnt man keine Fahrgäste. Auch wenn man zugesteht, dass man für eine Elektrifizierung einen längeren Planungsvorlauf benötigt, so sind wir enttäuscht, dass man es bis jetzt nicht geschafft hat, die sinnvolle Direktverbindung zwischen der Rangaubahn oder der Zenngrundbahn und der Gräfenbergbahn herzustellen.

Stattdessen organisiert man lieber für die Fahrgäste unattraktive Inselbetriebe. Wir fordern weiterhin, dass das Land die zusätzlichen Zuschussmittel des Bundes nutzt, um bei DB Regio auf den Strecken ab Nürnberg in die Landkreise Fürth und Nürnberger Land durchgängige Halbstundentakte zu bestellen, wenn die Infrastruktur das zulässt.“

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