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RMV: Starker Fahrtenanstieg

21.06.16 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat sein Fahrgastaufkommen im abgelaufenen Jahr stark steigern können. 727 Millionen Fahrgastfahrten gab es, zwei Prozent mehr als prognostiziert. Damit kann der RMV 12 Millionen Fahrgastfahrten mehr als 2014 verzeichnen. Dies ist auch eine Bestätigung für die zielgruppenspezifischen Tarifangebote. So konnte die 65plus-Jahreskarte mit bereits über 10.000 Kunden in den Verkaufszahlen deutlich zulegen.

Auch die Clevercard kreisweit, die Jahreskarte für Schüler, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, sodass sich nun zwei weitere Landkreise entschlossen haben, diese nach den Sommerferien einzuführen. „Der RMV macht seine Hausaufgaben und die Menschen in der Region wissen das zu schätzen“, sagte der RMV-Aufsichtsratsvorsitzende, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). „Leider fehlt aber immer noch ein Signal aus Berlin, wie künftig die Regionalisierungsmittel verteilt werden. Dabei brauchen wir dringend Planungssicherheit, um die Mobilität der Menschen in der Region zu garantieren.“

Geschäftsführer Knut Ringat: „Für uns spielt natürlich das Thema Qualität eine wichtige Rolle. Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen durch die vielen Baumaßnahmen im Netz im Moment viel zumuten. Umso erfreulicher ist es, dass die RMV-weite 10-Minuten-Garantie eingeführt wird. Denn neben der Verbesserung der Betriebsqualität und der umfassenden Optimierung der Fahrgastinformation wollen wir eine verlässliche Regelung schaffen, um im Störungsfall einen Ausgleich für unsere Fahrgäste bieten zu können.“

Die 10-Minuten-Garantie wird künftig sowohl im Bus- als auch im Schienenverkehr gelten und gibt den Fahrgästen die Möglichkeit, den Preis für RMV-Tickets anteilig zurück erstattet zu bekommen. Ab 21 Uhr werden alternativ Taxikosten bis zu 25 Euro erstattet. Die Einführung erfolgt im Frühjahr 2017. Neuerungen gibt es auch im Vertrieb des RMV. Nach der bislang deutschlandweit in dieser Größenordnung erstmalig durchgeführten wettbewerblichen Vergabe von Vertriebsleistungen übernimmt ab Dezember 2017 mit Transdev ein privates Unternehmen den Verkauf mittels Fahrkartenautomaten.

Die personenbedienten Verkaufsstellen werden weiterhin von der Deutschen Bahn betrieben, erhalten aber ein neues kundenfreundliches Design. „Im Zeitalter der Digitalisierung und durch gesellschaftliche Veränderungen ändert sich das Mobilitätsverhalten der Menschen in unserer Region und dem muss der RMV Rechnung tragen. Mit einer Reihe von Aktivitäten versucht der RMV, Angebot und Service für die Menschen in der Region Frankfurt RheinMain zu verbessern“, so Ringat.

Er nannte etwa elektronische Vertriebssysteme als Beispiel, wie sie derzeit im RMV getestet werden. Für den im April angelaufenen Pilotversuch, der über drei Jahre gehen wird, sind mittlerweile 7.500 Nutzer registriert. In einigen Jahren soll die Abrechnung dann kilometerscharf nach dem Bestpreisprinzip erfolgen.

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