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Neue Anzeigetafeln für Dresden

17.06.16 (Sachsen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die elektronischen Abfahrtstafeln zeigen die Zeit bis zur nächsten Ankunft der Busse und Straßenbahnen an den Haltestellen an. Sie synchronisieren sich fortlaufend mit den Standorten der Fahrzeuge und informieren Fahrgäste auch über Linienstörungen. Nun kommt in Dresden eine neue Form dieser digitalen Fahrgastinformation (DFI) zur Anwendung. Den Auftakt macht die Bushaltestelle der Linie 62 Schweizer Straße.

Dort ist in Fahrtrichtung Johannstadt ab sofort die erste von insgesamt 150 neuartigen Abfahrtstafeln mit LCD-Display im Einsatz. Der Clou: diese Anzeigen sind gut erkennbar, preiswert, haben einen extrem niedrigen Energieverbrauch und kommen deshalb völlig ohne Strom- oder Datenkabel aus. Ebenfalls bis Ende 2018 werden 50 große LED-Anzeigetafeln bekannter Bauarten im Zentrum aufgebaut. Kauf und Aufbau aller Anzeigen kosten insgesamt rund 1,7 Millionen Euro.

Das Land Sachsen beteiligt sich mit 75 Prozent. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) finanziert weitere 15 Prozent. Die ersten 18 LCD-Anzeigen werden jetzt entlang der Buslinie 62 in die Haltestellenstelen eingesetzt. Bis Ende 2018 folgen noch 132 solcher Displays. Sie finden unter anderem entlang der Straßenbahnlinie 4 in Radebeul, Coswig und Weinböhla Verwendung. Die neuartigen Anzeigen bestehen aus einem besonderen Display, das trotz Hintergrundbeleuchtung einen extrem niedrigen Stromverbrauch hat.

Eine eingebaute Batterie versorgt das Modul drei Jahre lang mit Energie. Sie kann schnell gewechselt werden. Diese zweizeilige DFI-Light eignet sich vor allem für Stationen, an denen nur eine oder zwei Linien halten oder die außerhalb des Stadtzentrums liegen. Obwohl lediglich zwei Zeilen zur Verfügung stehen, können auch Störungsinformationen oder Verspätungshinweise als Laufschrift visualisiert werden. Der größte Vorteil liegt darin, dass die DFI-Light keinerlei externe Anschlüsse benötigt.

So lassen sich diese Module ohne Verkabelung mit zeit- und kostenintensiven Tiefbauarbeiten in bestehende Haltestellenschilder integrieren. Sie können wegen ihrer autarken Stromversorgung auch bei Bauarbeiten an Interims-Haltestellen für die Ersatzbusse zum Einsatz kommen. Die nötigen Fahrplandaten beziehen sie über das Funktelefonnetz UMTS. Mit knapp 3.000 Euro pro Stück kosten sie etwa halb so viel wie eine klassische Anzeige. Seit Aufstellung der ersten Anzeigen Ende der 1990er Jahre wurde bei DVB-Kunden der Wunsch nach weiteren und gut lesbaren Anzeigen immer konkreter.

Inzwischen gibt es eine neue Generation mit hell leuchtenden und gut erkennbaren LED-Displays. Vorausgesetzt, es gibt mindestens einen Stromanschluss. So werden demnächst die 38 störanfälligen Punktmatrix-Displays der ersten DFI-Generation, wie sie aktuell im Zuge der Pilotlinie 2 an der Zwinglistraße oder am Straßburger Platz stehen, gegen moderne LED-Technik ausgetauscht. Weitere 12 kommen an verschiedenen Standorten neu hinzu und sollen die Auskunftssituation verbessern.

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