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MVG plant neue Betriebshöfe

24.06.16 (München) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Münchener Verkehrsgesellschaft (MVG) plant das Fahrgastwachstum bereits über die laufende Angebotsoffensive 2010-2020 hinaus. Vor allem wird man in den kommenden Jahren den Fuhrpark ausbauen müssen: Es werden mehr neue Fahrzeuge angeschafft als alte verkauft. Deswegen bereitet die MVG zusammen mit ihrer Muttergesellschaft Stadtwerke München derzeit gleich drei neue Betriebshofprojekte vor, je eines für U-Bahn, Tram und Bus.

Für alle drei Projekte hat der Münchner Stadtrat jetzt grünes Licht gegeben. Für die U-Bahn wird ein neuer, zweiter Betriebshof in Neuperlach Süd entstehen. Dem U-Bahnbetrieb verschafft ein zweiter Standort außerdem Flexibilität, weil die Züge künftig nicht mehr nur über den Streckenast der U6 in die Werkstatt und zurück ins Netz kommen. Geplant sind in Neuperlach Süd Abstell-, Wartungs- und Werkstattkapazitäten für rund 180 U-Bahnwagen (30 Langzüge).

Baubeginn soll spätestens im Jahr 2020 sein. Der neue Standort muss angesichts des geplanten weiteren Wachstums des Wagenparks ca. 2023 einsatzbereit sein. Für die Straßenbahn, deren Betriebshof an der Einsteinstraße mit derzeit 120 Einheiten bereits an der Kapazitätsgrenze angelangt ist, soll in der Ständlerstraße ein zweiter Betriebshof entstehen. Die vorgesehene Fläche liegt unmittelbar neben der Tramhauptwerkstätte und dem MVG Museum; sie wird schon seit über 100 Jahren als Werkstattgelände für den Trambetrieb genutzt.

Von dort können etwa die Tramlinien 15, 25 und 17 auf kurzen Wegen bedient werden. Vorgesehen sind im zweiten Trambetriebshof im Wesentlichen eine Abstellhalle sowie ein Werkstattgebäude. Der neue Betriebshof soll ab 2019 gebaut werden und ab voraussichtlich 2022 in Betrieb genommen werden. Am weitesten fortgeschritten ist das Projekt „Neuer Busbetriebshof Moosach“. Dieser bildet den Auftakt für ein großräumiges Stadtentwicklungskonzept im Münchner Nordwesten.

Der Gebäudekomplex mit dem Betriebshof entsteht dabei als „Hybridkonzept“: Das Busdepot wird teilweise mit einem bis zu sechsstöckigen Bürogebäude für zirka 900 Arbeitsplätze überbaut; dafür hat bereits ein Architekturwettbewerb stattgefunden. „Hybrid M“ – so der Projektname – setzt an der Ecke Georg-Brauchle-Ring/ Hanauer Straße, ganz in der Nähe der Stadtwerke-Zentrale, einen neuen städtebaulichen Akzent.

MVG-Chef Herbert König: „Mit diesen drei Projekten stellen wir wesentliche Weichen für die Zukunft des Münchner Nahverkehrs. Alle drei Betriebszweige werden weiter wachsen; das setzt zusätzliche Betriebshofkapazitäten voraus. Die Standortsuche in einer wachsenden Stadt war nicht einfach. Ich bin sehr froh, dass nun auch der Stadtrat unsere Planungen akzeptiert hat und damit alle drei Projekte an Standorten verfolgt werden können, die richtig im Netz liegen, gut anzufahren sind, sich umwelt- und stadtbildverträglich umsetzen lassen und die Leistungsfähigkeit unserer Systeme signifikant erhöhen werden.“

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