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Euregiobahn: Verkehrsvertrag steht

06.06.16 (go.Rheinland) Autor:Stefan Hennigfeld

In der letzten Woche haben Vertreter des Aufgabenträgers Nahverkehr Rheinland die Verkehrsverträge für die Euregiobahn rund um Aachen abgeschlossen. Zum Zuge kommen dabei erneut die bisherigen Betreiber: So ist die DB Regio NRW auch in den nächsten Jahren für den Betrieb der RB 20 („euregiobahn“) verantwortlich. Die RB 21 Nord (Nordast der Rurtalbahn) wird zwischen Düren und Linnich auch weiterhin durch die Rurtalbahn GmbH bedient.

„Angesichts der wachsenden Herausforderung an uns, eine hohe Qualität bei immer noch zu geringer Mittelausstattung zu realisieren, trägt die Vertragsunterzeichnung am 31.05.2016 dazu bei, den Nahverkehr in unserer Region zu sichern. Durch die Vergabe an die Rurtalbahn und die DB Regio NRW gehe ich davon aus, dass wir unseren Fahrgästen ein attraktives Leistungsangebot bei weiter steigender Qualität anbieten können“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek.

Dies sei nicht selbstverständlich, so Sedlaczek weiter, weil die Mittelausstattung des NVR weiterhin nicht ausreichend sei. „Das Land NRW muss in der Diskussion um die Verteilung der Bundesmittel den so genannten ‚Kieler Schlüssel‘ durchsetzen, der dem NRW-Nahverkehr einen höheren Anteil an den Bundesmitteln garantiert. Von diesem erhöhten Anteil muss dann in erster Linie das Rheinland profitieren, um die bisher bestehende finanzielle Benachteiligung auszugleichen und unseren Fahrgästen ein angemessenes und dem Bedarf entsprechendes Leistungsangebot präsentieren zu können.“

Die DB Regio NRW setzte sich mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot in dem europaweiten Wettbewerbsverfahren um die RB 20 durch. Vorgesehen ist eine Vertragslaufzeit von vier Jahren, also von Dezember 2016 bis Dezember 2020 unter Berücksichtigung einer einjährigen Verlängerungs- bzw. Abbestelloption. Das ausgeschriebene Leistungsvolumen liegt bei rund 1,5 Millionen Zugkilometern pro Jahr.

Grund für die vergleichsweise kurze Vertragslaufzeit ist die geplante Elektrifizierung der Strecke. Hier ist unklar, wann diese erfolgen wird. „Die Euregiobahn hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Erfolgsmodell entwickelt“, betonte Dirk Schnurbus, Leiter des Verkehrsbetriebs Express-Netz von DB Regio NRW. Dies zeige sich im kontinuierlichen Wachstum des Streckennetzes sowie in stetig steigenden Fahrgastzahlen. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Rurtalbahn und dem NVR auch in den kommenden Jahren einen großen Beitrag zur Attraktivität des Nahverkehrs im Dreiländer-Eck zwischen Deutschland, Belgien und den Niederlanden zu leisten“.

Im anderen Los konnte sich die Rurtalbahn am Ende durchsetzen. Ab Juli 2017 werden auf dem Nordast neben den bislang bekannten Zügen auch Neufahrzeuge des Typs Lint 54 der Firma Alstom eingesetzt. Sie bieten den Komfort, den die Regio Shuttles seit 2011 auf dem Südast zwischen Düren und Heimbach bieten. Ab Ende 2017 wird es zudem hinter Jülich-Nord einen neuen Haltepunkt zur Feinerschließung geben.

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