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BUND fordert Stuttgart 21 zu verringern

24.06.16 (Stuttgart) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Zusammenhang mit möglichen Kostensteigerungen im Rahmen des umstrittenen Großprojektes Stuttgart 21 hat der BUND sich zu Wort gemeldet und fordert eine deutlich abgespeckte Variante. „Stuttgart 21 ist leider auch heute noch in ganz wesentlichen Teilen weder vollständig geplant noch vollständig genehmigt. Es gibt noch immer keine qualifizierten Aussagen zu den Kosten noch zum Zeitablauf. Dieser Missstand fällt den Machern bis heute immer wieder vor die Füße und wird es auch weiter tun“, sagt Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND.

In einem Positionspapier zeigt der BUND Lösungen aus der Sackgasse auf: Mit dem Einstieg in eine Kombi-Lösung könnten einerseits die Kosten und Risiken von Stuttgart 21 deutlich gesenkt und andererseits finanzielle Spielräume zur Realisierung eines tatsächlich zukunftsfähigen Bahnknotenpunkts gewonnen werden. Weitere Kernpunkte des BUND-Konzepts sind: Verzicht auf einen unterirdischen Flughafenbahnhof und stattdessen der Bau eines oberirdischen Haltes am Flughafen am Messeparkhaus.

Zudem soll die Gäubahn über die bestehende Panoramabahn oberirdisch in den Hauptbahnhof geführt werden. Flankierend sollen die Zuführungsstrecken zum Hauptbahnhof und die Wendlinger Kurve leistungsfähig ausgebaut werden. Unverzichtbar für einen zukunftsfähigen Bahnknoten sind daher deutlich mehr als acht Bahnsteiggleise im Großknoten Stuttgart und eine Entmischung von S-Bahn/Regional-/ und Fernverkehr.

Dahlbender: „Auffallend an den bisherigen Diskussionen ist, dass alle Überlegungen um den Hauptbahnhof herum kreisen. Keiner wagt es, an ‚die letzte Meile‘ zu denken und den Hauptbahnhof in die Maßnahmen einzubeziehen. Dieses Tabu muss gebrochen werden. Denn eine nachhaltige Mobilitätswende muss sich an den Wünschen der Bahnkunden und der tatsächlichen Verkehrsströme orientieren – und da ist der Hauptbahnhof zentrales Element.“

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