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Studie: Die Bahn ist beliebt

17.05.16 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Auch wenn der vom Statistischen Bundesamt errechnete Modal Split zeigt, dass die Schiene auf dem Verkehrsmarkt nur ein Randprodukt ist, haben einer aktuellen Studie zufolge viele Menschen in Deutschland eine positive Einstellung. Das gilt zumindest für den jetzt wieder anstehenden Ferienreiseverkehr: Die Deutschen verreisen im eigenen Land am liebsten mit der Bahn und in andere europäische Länder bevorzugt mit dem Flugzeug.

Das ist die Essenz des aktuellen Reisereports 2016 der Reisesuchmaschine fromAtoB, die auf der Befragung von 1.211 Geschäfts- und Privatpersonen basiert. Demnach sitzen 28 Prozent bei Fahrten innerhalb Deutschlands gerne am Steuer des eigenen Wagens. Vor allem dann, wenn das Auto am Zielort benötigt wird oder die Fahrt zum Zielort mit Bahn oder Bus zu kompliziert und zeitaufwendig ist.

Fast sechs von zehn Reisefreunden (59 Prozent) vertrauen sich für innerdeutsche Reisen der Bahn an, fünf Prozent dem Flugzeug. sieben Prozent sind gerne im Fernbus unterwegs, drei Prozent organisieren ihre Reise über eine Mitfahrzentrale. Vor diesem Hintergrund scheint der Fernbus – entgegen anderslautender Gerüchte – keine existentielle Gefahr für die Schiene zu sein.

„Weit über die Hälfte verreist innerhalb Deutschlands am liebsten mit der Bahn. Reisen mit dem Fernbus sind ein stark wachsender Markt und werden immer beliebter, in der Präferenz der Kunden liegt die Bahn aber nach wie vor eindeutig vorne“, bringt fromAtoB-Geschäftsführer Gunnar Berning das Umfrageergebnis auf den Punkt. Er erklärt: „Damit räumt die Umfrage auch mit einem häufig gehörten Vorurteil auf, dem zufolge das Auto des Deutschen liebstes Kind sei – keineswegs, es ist die Bahn!“

Bei Reisen ins europäische Ausland steigt gut die Hälfte (57 Prozent) der Befragten bevorzugt in den Flieger. 16 Prozent setzen sich auch bei Zielen in Europa gerne ans Steuer des eigenen Wagens. 22 Prozent wissen das Reisen per Bahn zu schätzen, 5 Prozent fahren mit dem Fernbus. „Die Schnelligkeit des Flugzeugs im Vergleich zu den anderen Verkehrsmitteln gibt offensichtlich den Ausschlag bei Europareisen“, analysiert fromAtoB-Chef Gunnar Berning.

„In der Reisepraxis bleibt es allerdings häufig nicht nur bei einem einzigen Verkehrsmittel. Vielmehr kommt es auf die beste Kombination aus Flugzeug, Bahn, Fernbus und Auto an, um möglichst schnell, bequem und preisgünstig sein Ziel zu erreichen.“ Der Auftraggeber ist ein Vergleichsportal, das verschiedene Reisemöglichkeiten unabhängig zur Verfügung stellt.

Die Studie bezieht sich dabei ausschließlich auf längere Reisen und nicht etwa auf Fahrten mit dem Berufsverkehr. Im bundesweiten Durchschnitt finden etwa neun Prozent der Fahrten auf der Schiene statt. Allerdings gibt es hier regional starke Schwankungen. Gerade in Ballungsräumen ist die Schiene ebenso ein ernsthafter Verkehrsträger wie bei einer ganzen Reihe erfolgreicher Einzelprojekte im ländlichen Raum oder bei der Anbindung verschiedener Mittelzentren.

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