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Stadler und Aeroexpress ändern Vertrag

31.05.16 (Übrige Welt) Autor:Stefan Hennigfeld

Anfang 2013 gewann Stadler den Auftrag für die Lieferung von 24 Doppelstocktriebzügen für das russische Bahnunternehmen Aeroexpress. Wegen der Erdöl- und Erdgaskrise sowie wegen der Sanktionen gegen Russland und dem damit zusammenhängenden Rubelzerfall geriet das Bahnunternehmen aber bald darauf in Zahlungsschwierigkeiten. Stadler hat in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Exportrisikoversicherung sowie den finanzierenden Banken eine maßgeschneiderte Vertragslösung präsentiert.

Neu übernimmt Aeroexpress neun sechsteilige und zwei vierteilige Doppelstocktriebzüge. Diese werden rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft in Moskau hin die beiden Flughafen Domodedowo und Vnukovo mit dem Stadtzentrum verbinden. Stadler hat sich nicht nur bereit erklärt, die Anzahl der Züge zu reduzieren, sondern verlängert auch die Rückzahlungsdauer und gewährt eine Grace Period. Mit Hilfe der Schweizerischen Exportrisikoversicherung sowie der Gazprom-Bank konnte die neue Finanzierung sichergestellt werden.

Stadler ist es bereits gelungen, von den verbleibenden 13 vierteiligen Doppelstocktriebzügen fünf nach Aserbaidschan zu verkaufen. Für vier weitere Doppelstocktriebzüge wurde am Tag zuvor in Georgien der Vertrag unterschrieben. Stadler hofft, dass die vier verbleibenden Züge im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft in Moskau für Aeroexpress in Betrieb gehen, um Engpässe abzufedern. Alexei Kriworutschko dankt Peter Spuhler für die Bereitschaft, den Vertrag neu zu verhandeln.

Stadler habe partnerschaftlich und flexibel auf die Situation von Aeroexpress reagiert. Peter Spuhler zeigt sich seinerseits stolz darüber, für Aeroexpress Züge bauen zu dürfen. „Der Auftrag ist für uns der bisher größte in Russland. Wir hoffen, dass dies nur ein Anfang ist und dass wir weitere komfortable Züge für den russischen Markt liefern können.“ Die neuen Doppelstockzüge sind 3400 mm breit und 5240 mm hoch. Sie halten Temperaturen zwischen 40 Grad über und 50 Grad unter Null aus.

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