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ÖPNV ist bei Jugendlichen beliebt

03.05.16 (Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Die neue Studie des SINUS-Instituts „Wie ticken Jugendliche 2016?“, die letzte Woche vorgestellt wurde, hat Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren erstmals auch zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Der überwiegende Teil der Jugendlichen ist mit dem Bus- und Bahnangebot in Deutschland zufrieden und sieht im ÖPNV mehr als nur ein Beförderungsmittel. Die Befragten gaben an, dass sie die Fahrtzeiten nutzen, um in sozialen Austausch zu treten, alte Freunde wiederzutreffen oder neue Kontakte zu knüpfen.

„Die Ergebnisse sind für unsere Branche erfreulich und auch etwas überraschend. Damit, dass die Jugendlichen den ÖPNV als Raum der Begegnung im positiven Sinne sehen, hätten wir nicht unbedingt gerechnet. Denn gerade zu den Stoßzeiten, wenn auch die Schüler hauptsächlich unterwegs sind, ist es doch oft sehr voll in vielen Bussen und Bahnen“, erklärt Michael Weber-Wernz, Geschäftsführer der VDV-Akademie, Mitauftraggeber der diesjährigen Jugendstudie.

Die Sicht der Jugendlichen auf die Gestaltung ihrer Mobilität ist eher pragmatisch geprägt, und zwar unabhängig von ihrer jeweiligen Lebenswelt. Der ÖPNV wird deshalb vor allem unter den Aspekten Preis und Verfügbarkeit oft als ideales Verkehrsmittel bewertet. Allerdings hauptsächlich von den Jugendlichen, die in Großstädten und Ballungsräumen leben. Die Befragten in ländlichen Regionen stehen der ÖPNV-Nutzung zwar grundsätzlich nicht negativ gegenüber, wünschen sich aber bessere Verbindungen zwischen den Gemeinden und einen Ausbau der Wochenend- und Abendfahrpläne.

Gerade im ländlichen Raum hat der Führerscheinerwerb bei den Jugendlichen deshalb auch aus pragmatischen Gründen einen höheren Stellenwert. „Interessant ist dabei, dass der PKW in den meisten kulturellen Jungendmilieus einen sinkenden Stellenwert hat, das eigene Auto verliert an Faszination“, so Weber-Wernz. Das unterscheidet die jungen Leute von früheren Generationen.

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