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Westfalentarif GmbH gegründet

06.04.16 (NWL) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Einführung des geplanten Westfalentarifes schreitet voran. Die Partner innerhalb des NWL haben die dafür zuständige Westfalentarif GmbH Ende März notariell angemeldet. Damit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Einführung des neuen einheitlichen Verbundtarifes in Westfalen-Lippe zum 1. August 2017 auf den Weg gebracht worden.

Den Gründungsbeschluss tragen alle am Westfalentarif beteiligten Organisationen mit, die zudem Gesellschafter der Westfalentarif GmbH werden sollen: der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der als Zweckverband den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Westfalen bestellt und finanziert, sowie die Tariforganisationen, in denen die Verkehrsunternehmen vertreten sind: OWL Verkehr GmbH, Verkehrsgemeinschaft Münsterland/Ruhr-Lippe, Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd sowie Verkehrs-Servicegesellschaft Paderborn-Höxter mbH.

Dem Gründungsbeschluss der Westfalentarif GmbH folgt in den kommenden Monaten ein aufwändiges Beteiligungsverfahren mit den Städten und Kreisen sowie Verkehrsunternehmen in Westfalen-Lippe. Dieses Verfahren soll bis zum Herbst abgeschlossen sein, sodass eine Gründung der Gesellschaft zum Jahresende 2016 erfolgen kann. Die Gründung der Gesellschaft ist die Voraussetzung für eine Einführung des Westfalentarifs zum 1. August kommenden Jahres.

Die Partner des Nahverkehrs in Westfalen haben im März 2016 die Gründung der WestfalenTarif GmbH beschlossen. Auch der NRW-Tarif – bisher bei längeren Reisen zwischen den fünf Tarifen nötig – wird dann innerhalb Westfalens durch den neuen Tarif ersetzt. Innerhalb von Westfalen-Lippe existiert dann nur noch ein Tarif für Bus und Bahn. Die Nutzung des Nahverkehrs wird dadurch erheblich vereinfacht. Die Kundinnen und Kunden lösen dann nur noch ein Ticket für alle Verkehrsmittel in ganz Westfalen.

Auch die Übersicht über das Ticketangebot wird für die Fahrgäste einfacher. Nachdem bereits im Jahr 2008 die ehemaligen Aufgabenträger innerhalb des NWL zusammengeschlossen worden sind, folgt nun auch die tarifliche Fusion.

Unter der Führung des damaligen nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Oliver Wittke (CDU) wurden neun landesweite Aufgabenträger zu nur noch drei Organisationen zusammengefasst: VRS und AVV gründeten gemeinsam den Nahverkehr Rheinland, der VRR übernahm die Verkehrsgemeinschaft Niederrhein und dessen Funktion der SPNV-Aufgabenträgerschaft und die übrigen fünf Aufgabenträger im Sieger-, Sauer- und Münsterland haben den NWL gegründet.

Die Zusammenfassung der Aufgabenträger mündet nun auch in der Verringerung der Verbundtarife: Es gibt nur noch einen VRR- und demnächst einen Westfalentarif, dazu kommen ein Aachen-Tarif mit umfassender Einbindung des grenzüberschreitenden Verkehrs Richtung Belgien sowie der VRS-Tarif, der für durchgehende Fahrten auch bis Aachen und Düsseldorf gilt – es wurde also alles erheblich vereinfacht.

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