Thüringen: Zehn Jahre VMT
12.04.16 (Thüringen) Autor:Stefan Hennigfeld
Vor zehn Jahren stand bei der Gründung des VMT ein einheitlicher Tarif für acht Verkehrsunternehmen im Vordergrund. Heute sind die fortschreitenden Digitalisierungsprozesse aller Lebensbereiche auch eine der zentralen Herausforderungen für den ÖPNV. Wirft man einen Blick auf den Anfang im Jahr 2006 zurück, machte die Einführung des Verbundtarifs die Nutzung von Bus, Bahn und Straßenbahn mit nur einem Ticket möglich.
Gültig war dies in Erfurt, Weimar, Jena, Apolda sowie in großen Teilen des Kreises Weimarer Land. 2010 erweiterte der VMT sein Gebiet um die Stadt Gera, den Landkreis Gotha und den Saale-Holzland-Kreis. Inzwischen sind dreizehn Verkehrsunternehmen, sieben Städte und Landkreise sowie der Freistaat Thüringen am VMT beteiligt. Auch in Zukunft wird der VMT für die Aufnahme weiterer Partner offen sein.
Durch die zunehmende Digitalisierung hat sich die Ausrichtung von Marketing und Vertrieb bereits grundlegend gewandelt. Smartphone, Tablet und PC sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Gerade die umfassende Verfügbarkeit von digitalen Fahrgastinformationen ist inzwischen bei allen Altersgruppen von elementarer Bedeutung für die Nutzung des ÖPNV. Hier hat sich beim VMT in jüngster Zeit viel getan.
Der Routenplaner auf der Website des VMT wurde 2015 für mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet optimiert. Damit sind alle wichtigen Informationen zur Hand, egal wo man gerade unterwegs ist. Über ihn erhält der Nutzer Verbindungsauskünfte mit vielen Extrafunktionen. Die adressscharfe Suche beispielsweise zeigt den gewählten Weg von Haustür zu Haustür. Dabei erleichtert die kartenbasierte Fußwegenavigation von und zur Haltestelle auch in unbekannten Gegenden die Orientierung. Eine Preisauskunft zur gewünschten Verbindung innerhalb des Verbundgebietes ist ebenfalls möglich.
Dass sich die Investitionen in ein leistungsfähiges Auskunftssystem lohnen, zeigen beeindruckend die Zugriffszahlen. Im Jahr 2014 waren etwa 22 Millionen Zugriffe zu verzeichnen, nach Einführung der optimierten Variante im Jahr 2015 stieg die Zahl bereits auf fast 51 Millionen.
„Die digitale Revolution hat längst den öffentlichen Nahverkehr erreicht. Fahrgäste fragen verstärkt nach mobilen Fahrplaninformationen in Echtzeit und nach elektronischen Ticketangeboten. Die Partner im VMT haben sich dazu entschieden, diese Themen gemeinsam anzugehen. Durch die Kooperation im Verbund, können Kosten geteilt, Ressourcen gebündelt und Synergien genutzt werden. Dies ermöglicht es uns, trotz knapper Kassen wichtige Zukunftsprojekte im ÖPNV umzusetzen.“, so Christoph Heuing, Geschäftsführer des VMT.
Mitte des Jahres wird das digitale Angebot umfassend durch eine VMT-App für Smartphones (Android und iPhone) ergänzt. Für Ende 2016 ist die thüringenweite Fahrplanauskunft und Zusammenführung aller Thüringer Fahrplandaten in einer Datenbank geplant. An der digitalen Beauskunftung von Echtzeitdaten wird ebenfalls gearbeitet.