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Telekom bringt KöR-Bahnen online

14.04.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Das Bonner Unternehmen T-Systems sorgt in den Städten Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen und Herne im Rahmen der Kooperation östliches Ruhrgebiet für bessere Verbindungen im Nahverkehr. Mit der Lösung der Telekom-Tochter überwachen und steuern die Dortmunder Stadtwerke und die Bogestra zukünftig auch ihren Stadtbahnverkehr. Der Auftrag umfasst einen zweistelligen Millionenbetrag. Von der Verbesserung profitieren vor allem die Fahrgäste.

Nicht nur an den Bus-, sondern auch an den Bahnhaltestellen, im Internet und per App wird die Ankunft in Echtzeit angezeigt. Dies schafft für die Wartenden Transparenz. Durch die Einbindung der Stadtbahnen in das Betriebsleitsystem können zudem die Anschlüsse gesichert werden. Busfahrer erhalten eine Info, wenn sich Bahnen verspäten. In verkehrsarmen Zeiten sowie in weniger frequentierten Stadtrandbereichen ist dies ein großer Vorteil für die Fahrgäste.

Das neue System verbessert den gesamten Verkehrsfluss. Gerade bei Staus, Messen oder Fußballspielen ist dies von großem Nutzen. T-Systems wird 157 Stadtbahnen mit Bordrechnern inklusive Software und Bedienteilen, Fahrgastsprechstellen sowie TETRA-Funkgeräten ausrüsten. Dadurch sind die Fahrzeuge ständig mit den Leitstellen verbunden, die so den Einsatz der Bahnen besser planen und aufeinander abstimmen können. Um auch in Tunnelstrecken eine reibungslose Verbindung zwischen Fahrzeugen und Leitstellen zu gewährleisten, installiert T-Systems dort entsprechende TETRA-Kommunikationsinfrastruktur.

Auch die Erweiterung der zentralen Systeme sowie die Ausstattung der Betriebshöfe mit WLAN, um die Bordrechner der Bahnen mit aktuellen Daten versorgen zu können, gehören zum Leistungsumfang. Ziel des Projekts ist die vollständige Integration des Stadtbahnbetriebs in das vorhandene Betriebsleitsystem. Das Projekt soll Ende 2017 abgeschlossen sein.

„Mit der Integration der Stadtbahnen in unser Leitsystem schließen wir die Lücke, um den jährlich rund 300 Millionen Fahrgästen in Bochum und Dortmund flächendeckend ein qualitativ noch hochwertigeres Angebot zu liefern, bei dem alle Prozesse direkt aufeinander abgestimmt sind. Dies betrifft im Besonderen die Anschlusssicherung und die Fahrgastinformation in Echtzeit und kommt somit direkt unseren Fahrgästen zugute“, sagt Norbert Grossek, Leiter Unternehmensstabstelle Strategische IT-Projekte von der Bogestra.

Sein Kollege Franz-Josef Senf, Leiter Informationsübermittlungs- und Prozesstechnik der Dortmunder Stadtwerke ergänzt: „T-Systems hat umfangreiches Branchen-, TETRA-, IT- und itcs-Know-how und kennt unsere betrieblichen Abläufe. Diese Mischung zusammen mit einer überaus professionellen und kooperativen Projektabwicklung macht T-Systems für uns zum idealen Partner.“ Die Bogestra und die Dortmunder Stadtwerke sind die einzigen Unternehmen mit Schienenverkehr in der KöR und treten auch hier als Auftraggeberkonsortium gemeinsam in Erscheinung.

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