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Karlsruher Modell im Blickpunkt

28.04.16 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Zahlreiche Bürgermeister aus dem nahegelegenen Elsass waren auf Einladung der Karlsruher Stadtverwaltung am 23. April bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe VBK zu Gast. Die französische Delegation war von Wörth aus mit der Stadtbahn aufgebrochen, um sich bei den VBK über das Karlsruher Modell und die Kombination aus Eisenbahn und Straßenbahn zu informieren.

Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Ersten Bürgermeister der Stadt Karlsruhe, Wolfram Jäger (CDU), der seine Freude darüber zum Ausdruck brachte, dass seine Amtskollegen in so großer Zahl angereist waren, um mehr über die Organisation des ÖPNV in der Stadt sowie in der Region zu erfahren. „Das Thema öffentlicher Nahverkehr ist aufs Engste mit dem Erfolg des „Karlsruher Modells“ verknüpft“, sagte Bürgermeister.

Wissenswertes zur Historie sowie zum aktuellen Stand des engen Zusammenwirkens zwischen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) im Karlsruher Modell erhielten Jägers elsässische Amtskollegen aus erster Hand: Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe und VBK-Mitarbeiter Holger Wagensommer erläuterten den Teilnehmern die Vorzüge des Modells einer Stadt-Umland-Bahn.

Mit dieser können Fahrgäste bereits seit mehreren Jahrzehnten komfortabel und vor allem umsteigefrei auch aus weiter entfernten Orten im Umland direkt in die Karlsruher Innenstadt gelangen. Diese gute Anbindung der Region an die Stadt Karlsruhe sei ein wesentlicher Grund dafür, warum das Karlsruher Modell von den Fahrgästen als ein besonders attraktives Modell wahrgenommen werde, so Alexander Pischon.

Am Beispiel der Entwicklung der Strecke von Karlsruhe nach Bretten veranschaulichte Holger Wagensommer, welche positiven Effekte für angrenzende Kommunen mit dem Ausbau und der Weiterentwicklung einer Stadtbahnstrecke verbunden sind. Wagensommer ging in diesem Zusammenhang unter anderem auf die Siedlungsentwicklung und das Thema Bevölkerungszuwachs ein.

Jochen Ehlgötz, Geschäftsführer der Technologietegion Karlsruhe, informierte die Gäste aus dem Elsass über die Aktivitäten von Stadt und Region zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und zum politischen Stand des Ausbaus des grenzüberschreitenden ÖPNV. Beide Teilräume seien sowohl als Wirtschafts- als auch als Freizeitraum bereits eng zusammengewachsen, die Pendlerbeziehungen seien intensiv, so Ehlgötz.

In diesem Zusammenhang fügte Ehlgötz mit Blick auf die ÖPNV-Entwicklung hinzu: „Die Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖPNV ist ein wichtiger Faktor, um die Zusammenarbeit der Partner im Nordelsass, der Südpfalz und des Mittleren Oberrheins im Eurodistrict Panima weiter voranzubringen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.“ Denn auch das ist das Schengener Abkommen im Alltag: Dass Menschen für den Berufs- oder Freizeitverkehr ohne weiteres die Grenze überschreiten.

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