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Hochbahn führt kostenloses WLAN ein

25.04.16 (Hamburg) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Hamburger Hochbahn AG führt sukzessive den mobilen Internetzugang in ihren öffentlichen Verkehrsmitteln ein. Den Anfang macht die Metrobuslinie 5, die am stärksten frequentierte Buslinien Deutschlands. Partner der Hochbahn im Pilotbetrieb ist das Norderstedter Unternehmen wilhelm.tel. Zum Ende des Pilotbetriebes sollen im Herbst die Ergebnisse ausgewertet werden und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fallen.

Ziel ist ein flächendeckender Zugang in allen Bussen und U-Bahn-Haltestellen. Derzeit fahren knapp tausend Busse für die Hochbahn, und es gibt 91 U-Bahn-Haltestellen. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens: „Unser WLAN-Angebot ist eine Antwort auf das Nutzungsverhalten vor allem junger Menschen. Unsere Fahrgäste sind zunehmend online, und das auch mobil. Mit einem komfortablen und kostenfreien WLAN machen wir den öffentlichen Nahverkehr gerade für diese Kundengruppe, die wir langfristig an uns binden wollen, noch passender. WLAN ist aber auch ein wichtiger Schritt, digitale Prozesse in unserer Branche nach vorne zu treiben. Hier liegt ein großes Potential für Informations-, Kommunikations- und Vertriebsthemen.“

Die Leistungsfähigkeit ist auf die Nutzerzahlen ausgelegt. In den Haltestellen, die über Glasfaserkabel angebunden sind, können bis zu 500 Nutzer gleichzeitig surfen, in den Bussen können sich bis zu 100 Nutzer gleichzeitig anmelden. Hier beträgt die Übertragungsgeschwindigkeit von einem Mbit/Sekunde und die tägliche Datenmenge pro Nutzer und Tag 100 MB. Das ermöglicht über die LTE-Verbindung des Routers ins Internet ein komfortables Surfen für alle Fahrgäste.

In das MobyKlick-Netz gelangt der Fahrgast im „One-Click-Verfahren“. Mit aktiviertem WLAN und geöffnetem Internetbrowser erfolgt nach dem Aufruf einer beliebigen Seite die Anmeldemaske, auf der die AGB bestätigt werden müssen. Danach wird die Verbindung hergestellt. Die Anmeldung gilt immer für den kompletten Tag. Einmal angemeldet verbindet sich das mobile Endgerät bei jedem Zugang zum Bus und zur U-Bahn-Haltestelle. Jede Nacht um 2 Uhr werden die Anmeldungen gelöscht.

Erfreut zeigt sich auch Hamburgs erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD): „Digitale Technologien geben uns die Möglichkeit, unsere Stadt noch lebenswerter und wettbewerbsfähiger zu machen. Das Thema Digitalisierung spielt in unserer Stadt eine besondere Rolle. Es markiert einen tiefgreifenden technologischen, wirtschaftlichen und letztlich gesellschaftlichen Umbruch, dessen Chancen wir beherzt entwickeln wollen.“

Theo Weirich von wilhelm.tel: „Das Recht auf Internet ist zwar nicht verfassungsmäßig verbrieft, aber der Umgang mit dem Medium gehört für die Bevölkerung längst zum Alltag. Wir tragen dem mit MobyKlick Rechnung und machen das Internet dort verfügbar, wo es erwartet wird: überall. Wir freuen uns, mit der Hamburger Hochbahn einen idealen Partner für ein Pilotprojekt in Hamburg an unserer Seite zu haben.“

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