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FFM: S-Bahntotalsperrung endet

14.04.16 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der S-Bahn-Verkehr im Frankfurter City-Tunnel läuft wieder planmäßig. Am frühen Montagmorgen um 4.32 Uhr ist die S1 aus Offenbach mit Ziel Wiesbaden als erste S-Bahn wieder durch den Tunnel gefahren. Seit Ostersonntag konnten die Stationen Taunusanlage, Hauptwache, Konstabler-wache, Ostendstraße und Lokalbahnhof mit der S-Bahn nicht erreicht werden. Dank umfangreicher Fahrplanausweitungen im U- und Straßenbahnverkehr war die Frankfurter Innenstadt im Bauzeitraum aber weiterhin gut erreichbar.

„Das Ersatzverkehrskonzept wurde von den Fahrgästen sehr gut angenommen. Die Mischung aus zusätzlichen Angeboten wie der kostenlosen Nutzung von Fahrrädern, der persönlichen Ansprache vor Ort und der umfassenden Information über die Webseite www.sbahnbaustelle.de, die sozialen Netzwerke und die Presse hat sich erneut bewährt“, schaut Knut Ringat, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsführer des als Aufgabenträger für die S-Bahn verantwortlichen Rhein-Main-Verkehrsverbundes auf die vergangenen Wochen zurück.

„Da wir aber natürlich wissen, dass auch das beste Ersatzkonzept das Fehlen der S-Bahnen nicht wettmacht, hatten wir uns diesmal etwas ganz Besonderes ausgedacht. Als Dankeschön für das Verständnis der Öffentlichkeit und die Geduld der Fahrgäste spielte am vergangenen Samstag in der Frankfurter S-Bahn-Station Taunusanlage die Band „Von Brücken“, die an diesem Abend für 250 Besucher ein exklusives Konzert gab. Die S-Bahnstation wurde dabei zu einer der außergewöhnlichsten Bühnen Deutschlands“.

„Die Baustelle im S-Bahn-Tunnel ist eine logistische Herausforderung, die technisch professionell vorbereitet und umgesetzt werden muss. Wir haben für die Dauer des Konzertes die Baustellenlogistik extra umgestellt“, ergänzt der Konzernbevollmächtigte der DB für das Land Hessen, Klaus Vornhusen. DB Netz investiert aus dem laufenden LuFV-Budget bis 2018 über 95 Millionen Euro in neue Signal- und Sicherheitstechnik im Frankfurter S-Bahntunnel.

Das fast vierzig Jahre alte Relaisstellwerk wird durch ein modernes elektronisches Stellwerk ersetzt. Gleichzeitig wird auch die Sicherheitsbeleuchtung im Tunnel komplett erneuert. Diese Arbeiten führen zu einer Stabilisierung der Betriebsqualität des gesamten S-Bahnnetzes. Zwei Wochen lang wurde auf dem über sechs Kilometer langen Tunnelabschnitt zwischen Frankfurter Hauptbahnhof und Frankfurt Süd nicht nur an den Kabeln und Signalen für das neue Stellwerk gearbeitet.

Die Sperrpause wurde auch genutzt, um 1,2 Kilometer Schienen im Tunnel zwischen Lokalbahnhof und Ostendstraße auszutauschen und mit einem speziellen Schleifzug auf zehn Kilometern Länge die Schienen der gesamten Tunnelstrecke in einen neuwertigen Zustand zu versetzen. Zeitgleich inspizierte ein zweiter Triebzug die komplette Oberleitung im S-Bahn-Tunnel, einschließlich Überprüfung der Aufhängung und Austausch alter Isolatoren. In den Sommerferien steht eine erneute Totalsperrung des Tunnels bevor.

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