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BVG AöR schreibt schwarze Zahlen

25.04.16 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Von einem „großen Geschäft“ sprach man letzte Woche bei der BVG AöR. Das war nicht metaphorisch für den Zustand zahlreicher U-Bahnstationen gemeint, sondern bezog sich auf das positive Betriebsergebnis im Jahr 2015. Der BVG-Aufsichtsrat billigte in seiner Sitzung am letzten Donnerstag den Jahresabschluss 2015. Mit einem Plus von 18,3 Millionen Euro im handelsrechtlichen Jahresergebnis konnte die BVG ihr Ergebnis gegenüber 2014 noch einmal um mehr als zehn Millionen Euro verbessern.

„Davon profitieren alle unsere Fahrgäste. Wir können davon rund 50 neue Busse kaufen“, sagt Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende und Vorstand Betrieb der BVG. Zudem senkte das landeseigene Unternehmen seinen Schuldenstand weiter, zum Jahresende 2015 auf 698,5 Millionen Euro. Bei einem Umsatz, der von rund 636 Millionen auf etwa 672 Millionen Euro gestiegen ist, liegt der Schuldenstand noch über hundert Prozent des Jahresumsatzes.

Zum Vergleich: Die Deutsche Bahn hat bei einem Umsatz von knapp vierzig Milliarden Euro etwa 17 Milliarden Euro Schulden, so dass die Quote dort bei etwas über vierzig Prozent liegt. Ein deutliches Plus gab es auch bei den Investitionen. 402 Millionen Euro flossen in die Verkehrsinfrastruktur, neue Fahrzeuge und sonstige Aufgaben. Das waren ca. 140 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor. Der Löwenanteil von ca. 197 Millionen Euro wurde in die Fahrzeugflotte investiert.

Auch für den Erhalt und den Neubau einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur gab die BVG mehr Geld aus. Die Investitionen in diesem Bereich stiegen von ca. 160 Millionen im Jahr 2014 auf ca. 180 Millionen im Jahr 2015. „Dass die BVG im zweiten Jahr in Folge schwarze Zahlen schreibt, ist sehr erfreulich“, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Kollatz-Ahnen (SPD), Berlins Senator für Finanzen, den positiven Jahresabschluss.

„Das Unternehmen bietet nicht nur ein hervorragendes und international anerkanntes Verkehrsangebot, es steht auch wirtschaftlich auf soliden Füßen. Die BVG hält beim Preis-Leistungsverhältnis eine Spitzenposition unter den deutschen Verkehrsverbünden. Dafür sorgt eine strenge Benchmark-Orientierung. Mit der Unterzeichnung des sogenannten Letter of Intent und der Gründung der Fahrzeugfinanzierungsgesellschaft um den Jahreswechsel 2015/2016 haben wir gemeinsam, das Land Berlin als Eigentümer und die BVG, die Grundlagen geschaffen, um auch die zukünftigen Herausforderungen zu meistern“, so der Senator.

„Das positive Ergebnis ist vor allem dem großen Engagement der Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die täglich rund um die Uhr im Einsatz sind, um Berlin in Bewegung zu halten“, sagt Lothar Stephan, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Vorsitzender des Gesamtpersonalrats der BVG. Die Zahl der Mitarbeiter lag auf dem höchsten Stand seit 2003: Insgesamt 14.000 Personen waren bei der BVG AöR oder ihren Tochtergesellschaften angestellt. Die Zahl wird wegen Leistungsauseitungen weiter steigen.

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