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VRR: Stadler soll S-Bahnzüge liefern

21.03.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR bekannt gab, sollen die Züge für die S-Bahn Rhein-Ruhr von Stadler geliefert werden. Nach einer europaweiten Ausschreibung setzte sich das Unternehmen gegen drei andere Bieter durch. Bis zur endgültigen Zuschlagserteilung ist jetzt jedoch noch die Einspruchsfrist abzuwarten, welche zehn Kalendertage dauert. Erst nach Ablauf dieser Frist erhält Stadler Pankow den formalen Zuschlag.

Die zuständigen Gremien des Aufgabenträgers haben entschieden, 41 neue S-Bahntriebzüge von Stadler für den Einsatz auf den Linien S 2, S 3, S 9, S 28, RB 3, RB 40 und RB 41 anzuschaffen. Das Unternehmen setzte sich mit dem wirtschaftlichsten Angebot im Wettbewerb gegen drei Konkurrenten durch. Die Stadler Pankow GmbH wird die S-Bahn-Züge konstruieren, produzieren und über dreißig Jahre warten und instand halten. Bereits im letzten Jahr ist die Entscheidung für die Fahrzeuge zum Betrieb auf den S-Bahn-Linien S 1 und S 4 gefallen.

Hierfür wurden 48 Fahrzeuge vom Typ ET 422 von der DB Regio AG gekauft. Es handelt sich dabei um die Fahrzeuge, die auf heutigen S-Bahn-Linien verkehren. DB Regio wird ebenfalls für mindestens 15 Jahre die Gebrauchtfahrzeuge instand halten, reparieren und permanent verfügbar halten. Alle Fahrzeuge werden dem künftigen Betreibern für den Betrieb der Linien bereitgestellt. Ob das DB Regio selbst oder jemand anders sein wird, entscheidet sich im nun anstehenden Vergabeverfahren.

Allerdings: Bei der Vergabe in zwei Losen gibt es eine Loslimitierung, so dass es definitiv zwei Betreiber geben wird. Es wäre dabei aber durchaus eine Konstellation denkbar, dass DB Regio die Züge in einem Los wartet und instand hält, aber im anderen Los das ausführende Verkehrsunternehmen wäre. Wie bereits beim Rhein-Ruhr-Express (RRX) führt der VRR die Wettbewerbsverfahren zur Beschaffung und Instandhaltung der S-Bahn-Fahrzeuge getrennt von denen zum Betrieb der jeweiligen Linien durch. Die Vergabe der Betriebsleistungen für die ausgeschriebenen Linien im S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr fällt im Sommer 2016.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 wird dann nicht nur die neue Fahrzeugflotte in Betrieb genommen, sondern auch der bisherige Takt auf den neuen Takt umgestellt. Dieser sieht eine Kombination als viertel- und halbstündlicher Bedienung vor. Er hat den Vorteil, dass bei einer wie auch immer gearteten besseren Finanzausstattung leichter zusätzliche Fahrten bestellt werden können.

Derzeit ist vorgesehen, auf vielen S-Bahn-Relationen in der Hauptverkehrszeit einen Viertelstundentakt zu etablieren, der in der Nebenverkehrszeit auf einen Halbstundentakt ausgedünnt wird. So können Reisezeiten verkürzt und Wegeketten verbessert werden, es entstehen neue Direktverbindungen und insbesondere die Nord-Süd-Verkehre in der Region werden gestärkt. Ein drittes Los, das im VRR-Bereich die Linien S 6 und S 11 enthält, wird ab Dezember 2023 mit dem NVR vergeben. Bis dahin verbleiben die Linien beim bisherigen Betreiber DB Regio.

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