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Nah.SH bekommt viele Postkarten

03.03.16 (Schleswig-Holstein) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Schleswig-Holsteiner Aufgabenträger Nah.SH hat eine Postkartenaktion durchgeführt. Ende November wurden die Karten verteilt und die Fahrgäste und auch solche, die es (noch) nicht sind, waren aufgerufen, mit Lob, Kritik und Verbesserungsvorschlägen zu antworten. Das Themenspektrum der Zusendungen ist breit. Viele Fahrgäste wünschen sich auf bestimmten Bahn- und Buslinien eine bessere Anbindung, einen dichteren Takt oder mehr Kapazitäten in den Fahrzeugen.

Häufig genannt wurden für den Zugverkehr die Relationen Kiel – Hamburg, Lübeck – Hamburg oder Flensburg – Hamburg, beim Busverkehr ging es um viele unterschiedliche Linien und Orte. Die Teilnehmer wünschten sich auch mehr Nahverkehrsverbindungen in den späteren Abend- und Nachtstunden, weniger knapp bemessene Umstiegszeiten und eine bessere Bahn-Bus-Verknüpfung. Ebenfalls häufig Thema der Postkarten: Die Sauberkeit der Züge und Bahnhöfe, Verspätungen und die Kommunikation im Störungsfall.

Viele Fahrgäste bemerken verschmutzte Fahrzeuge, defekte Toiletten oder Fahrstühle und beschwerten sich konkret über den Zustand der Bahnhöfe Neumünster, Husum und Rendsburg. Neben dem Wunsch nach mehr Pünktlichkeit im SPNV haben viele Karten die mangelhafte Kommunikation im Störungsfall zum Gegenstand: Schnellere, verlässliche und verständlichere Ansagen bei Verspätungen und Störungen fordern die Absender. Auf der Wunschliste stehen außerdem die Möglichkeit, Fahrkarten über das Handy buchen zu können, die Weiterentwicklung des Schleswig-Holstein-Tarifs und Fahrkartenautomaten, die einfacher zu bedienen sind.

„Wir freuen uns, dass so viele Schleswig-Holsteiner uns ihre Wünsche und Ideen für einen besseren Nahverkehr geschickt haben und wir so direkt von den Fahrgästen erfahren, was im System gut läuft und wo es zwickt“, sagt Nah.SH-Geschäftsführer Bernhard Wewers. „Wir wissen, dass der Nahverkehr vor allem, wenn Dinge nicht funktionieren, noch besser werden muss.“ Die konkreten Beschwerden leitet die Nah.SH nun an die zuständigen Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen weiter. Das Störfallmanagement und Verspätungen sind Themen, die der Verkehrsverbund seit den nicht so guten Pünktlichkeitszahlen im Herbst genau im Blick hat und zu denen jetzt regelmäßig Treffen zwischen Nah.SH, den Verkehrsunternehmen und DB Netze stattfinden.

Für die Fahrgäste, die sich breiter aufgestellte digitale Informationen wünschen, hat Wewers schon jetzt eine gute Nachricht: Die Nah.SH-App ist ab sofort auch für Windows Phones verfügbar. Bereits seit Ende Oktober ist sie für Android- und iOS auf dem Markt. Knapp 14.800 Nutzer haben den Nahverkehrsnavigator bereits heruntergeladen. Obwohl zahlreiche Verkehrsverbünde ihre Angebote seit einigen Jahren auch per App zur Verfügung stellen, ist gerade die Plattform Windows Phone oft vernachlässigt worden. Diesem Trend läuft man sich in Schleswig-Holstein nun entgegen.

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