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BSAG unterstützt Arbeitslosenvermittlung

16.02.16 (Bremen) Autor:Stefan Hennigfeld

Offene Stellen und hohe Arbeitslosigkeit passen nicht zusammen? Doch, seit Jahren gibt es dieses Paradoxon in Deutschland: Die Unternehmen haben Probleme, Arbeitsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen, gleichzeitig sind viele Menschen ohne Arbeit. Allein in Bremen suchten im Januar 28.000 Menschen einen Job, gleichzeitig blieben 4.500 Stellen unbesetzt. Wie Betriebe und Arbeitssuchende dauerhaft zusammenfinden können, ist das Thema der Veranstaltung Menschen für Arbeitsplätze qualifizieren und Lücken im Unternehmen schließen. Auf Einladung von Bürgermeister Carsten Sieling (SPD), des Jobcenters Bremen und der Bremer Straßenbahn AG diskutieren Geschäftsführende, Vorstände und Personalleitungen dort über die Möglichkeiten und Perspektiven für lokale Unternehmen sowie für Arbeitssuchende.

Dass die Veranstaltung im Hause der BSAG stattfindet, ist dabei kein Zufall. Für den Verkehrsbetrieb ist die Integration von Menschen mit erschwerten Einstiegsbedingungen auf den Arbeitsmarkt längst Alltag. Bereits seit dem Jahr 2007 kooperiert das Unternehmen erfolgreich mit dem Jobcenter Bremen. Dabei bietet die BSAG Arbeitssuchenden eine Chance zur Qualifizierung und zum (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben an. Das Jobcenter Bremen sorgt seinerseits mit seiner Vermittlungserfahrung für die passgenaue Auswahl von geeigneten und motivierten Bewerbern. Dabei werden Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigt, ebenso wie Menschen mit Migrationshintergrund und ältere Arbeitssuchende.

Grundlage der Qualifizierung ist ein individuelles und umfassendes Ausbildungs- und Betreuungskonzept durch das firmeneigene Fachpersonal. Die Arbeit selbst findet in einem Praxis- und berufsnahen Aufgabenfeld statt. Erklärtes Ziel der Qualifizierung ist die dauerhafte Übernahme in die BSAG. Wie erfolgreich das Konzept funktioniert, zeigen die Zahlen. Bis heute haben viele der rund 200 Teilnehmer im Anschluss an die Qualifizierungsmaßnahmen einen festen Arbeitsplatz bei der BSAG gefunden. Bei der Fahrdienstausbildung für Langzeitarbeitslose wurden beispielsweise in zwölf Maßnahmen bisher 71 Frauen und 109 Männer geschult, darunter 98 Menschen mit Migrationshintergrund. Von den 180 Teilnehmern des neunmonatigen Kurses sind heute 100 in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, 50 weitere sind befristetet beschäftigt.

In einem anderen Projekt wurden 20 ältere Arbeitslose zu Fahrgastbegleitenden ausgebildet. Zehn von ihnen sind noch heute im Unternehmen. Für Bürgermeister Carsten Sieling ist die Kooperation ein Projekt mit Modellcharakter für Bremen und sein Umland: „Wenn wir in der Stadt mehr als 28.000 Arbeitslose haben und gleichzeitig fast 4500 Stellen unbesetzt sind ist es unsere Aufgabe, mehr Bremerinnen und Bremer in Arbeit und Qualifizierung zu bringen. Die Menschen brauchen eine berufliche Perspektive und der Standort Bremen mit seinen zahlreichen Betrieben qualifiziertes Personal.“

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