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VRR kauft 48 Triebzüge von DB Regio

07.01.16 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr wird insgesamt 48 Triebzüge von DB Regio übernehmen. Diese sollen ab Dezember 2019 dem künftigen Betreiber eines Loses der S-Bahn Rhein-Ruhr zur Verfügung gestellt werden. Dies kann sowohl DB Regio als auch ein anderer Betreiber sein. Teil des Kaufvertrages ist der Auftrag für DB Regio, dauerhaft für Wartung und Instandhaltung zu sorgen. Im Vorfeld hatte der VRR den Kauf der entsprechenden Zahl an gebrauchten Fahrzeugen ausgeschrieben und im Vorfeld des Vergabeverfahrens einen Marktpreis gutachterlich errechnen lassen.

Wären nur Angebote oberhalb einer zuvor nicht veröffentlichten Preisgrenze eingegangen, hätte dies automatisch zur Aufhebung des Verfahrens geführt. Die Fahrzeuge kommen auf den Linien S 1 und S 4 zum Einsatz. Es handelt sich um Triebzüge der Baureihe ET 422, die ab 2008 von DB Regio für die S-Bahn beschafft worden sind. Der Instandhaltungsvertrag läuft über 15 Jahre. Bis Dezember 2019 erhalten die Fahrzeuge ein Redesign, was unter anderem neue Sitzpolster und eine verbesserte Fahrgastinformation umfasst.

Die Züge werden nicht mehr in den verkehrsroten Farben der Deutschen Bahn unterwegs sein. Eine aktuelle Designstudie sieht grün-weiße Züge vor, die im VRR-Design gehalten sein werden. Selbst wenn also DB Regio den Zuschlag für den Betrieb erhalten sollte, wird man das nicht mehr in den Unternehmensfarben tun. Auch die Fahrzeuge beim Rhein-Ruhr-Express sind in einer besonderen Lackierung gehalten, die Betreiberlogos sind nur relativ klein zu erkennen. Die Vergabe der S-Bahnleistungen ist in zwei Lose aufgeteilt, wobei es eine Loslimitierung gibt. Das Gesamtnetz wird ab Dezember 2019 daher von mindestens zwei Betreibern gefahren werden.

Voraussichtlich im März 2016 fällt die Entscheidung, welcher Hersteller Neufahrzeuge für den Einsatz auf den Linien S 2, S 3, S 9, S 28, RB 3, RB 40 und RB 41 liefern und über drei Jahre instand halten wird. Hier kommt ein ähnliches Modell wie beim Rhein-Ruhr-Express zum Einsatz: Der Hersteller liefert die Fahrzeuge und sorgt für deren Instandhaltung. Die Züge werden den jeweiligen Betreibern betriebsfähig zur Verfügung gestellt. Die Vergabe der Betriebsleistungen für die ausgeschriebenen Linien fällt voraussichtlich im zweiten Quartal 2016. Die im VRR teilweise verlaufenden Linien S 6 und S 11 verbleiben jedoch noch für einige Jahre bei DB Regio und werden dann gemeinsam mit den S-Bahnleistungen rund um Köln ausgeschrieben.

Die übrigen Fahrzeuge der Baureihe BR 422 kommen dann auf diesen Linien sowie im Großraum Köln zum Einsatz. Gerade im Zulaufverkehr auf Köln musste der dortige Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland in den vergangenen Jahren massive Zusatzleistungen bestellen, weil das Fahrgastaufkommen erheblich steigt. Dort können die stark veralteten lokbespannten x-Wagenzüge oder Olympiatriebwagen der Baureihe BR 420 aus Bundesbahn-Beständen durch zeitgemäße Züge ersetzt werden.

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