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DB AG: Debatte um Teilverkäufe

18.01.16 (Fernverkehr) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Rahmen der unternehmenspolitischen Neuorientierung der Deutschen Bahn AG gibt es Überlegungen bzw. Bestrebungen, sich von einigen Unternehmensbeteiligungen im Ausland zu trennen. Das könnte etwa DB Arriva betreffen oder auch DB Schenker Logistics, weil in diesen Bereichen der Bezug zum inländischen Eisenbahnverkehr in Deutschland fehlt. Mit den Verkaufserlösen sollen die zuletzt stark gestiegenen Verbindlichkeiten des Konzerns reduziert und somit auch die Zinslast gesenkt werden. Vor allem mittelfristig könnte sich die hohe Verschuldung negativ auswirken, wenn das allgemeine Zinsniveau in der Eurozone wieder steigen sollte, drohen hier extreme Risiken in der mittelfristigen Finanzplanung.

Wie das Handelsblatt jedoch in der vergangen Woche berichtet hat, sollen aus den zuständigen Bundesministerien für Wirtschaft, Verkehr und Finanzen erhebliche Gegenwinde kommen. Dort werfe man, so die Zeitung, dem Bahnvorstand vor, kurzfristig Tafelsilber zu verscherbeln und sich somit zum Teil attraktiven Beteiligungen zu entledigen. Inwieweit die politische Abteilung des DB-Konzerns in naher Zukunft eine neuerliche Entschuldung zu Lasten des Bundeseisenbahnvermögens zum Thema macht, bleibt abzuwarten. Im Zusammenhang mit dem geplanten Börsengang des Gesamtkonzerns gab es Diskussionen dieser Art immer wieder. Es ist daher zumindest möglich, dass diese Idee bald wieder aufgegriffen werden könnte.

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