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Bahngipfel in Hessen

15.01.16 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Beim Spitzengespräch in der Hessischen Staatskanzlei haben sich der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und sein Stellvertreter, Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn Rüdiger Grube für einen zügigen Ausbau des Knoten Frankfurt ausgesprochen. Für die Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim bestand Einigkeit, die Öffentlichkeit in einem breit angelegten Dialogverfahren in die Wiederaufnahme des Planungsprozesses einzubinden.

Das Land Hessen und die DB AG haben die hierfür notwendigen Neu- und Ausbaumaßnahmen für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. „Als Land in der Mitte Deutschlands laufen nationale und internationale Schienenverkehre durch Hessen und auch der Nahverkehr ist insbesondere in der Metropolregion stark frequentiert. Beim Ausbau setzen wir gemeinsam mit der Deutschen Bahn darauf, die Bürgerinnen und Bürger einzubinden und die Planungen transparent zu gestalten. Denn ohne Akzeptanz vor Ort kann der umweltfreundliche Schienenverkehr nicht weiter wachsen“, sagte Ministerpräsident Bouffier.

Mit der Aus- und Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda sowie der Neubaustrecke von Frankfurt nach Mannheim (Rhein-Main–Rhein-Neckar) stehen in Hessen zwei große Bauvorhaben für den Fernverkehr an. Voraussetzung für die weitere Planung ist die Aufnahme des Vorhabens in den Bundesverkehrswegeplan, der derzeit vom Bundesverkehrsministerium erarbeitet wird. „Im Zuge der Neubaustrecke soll auch die sogenannte ‚Wallauer Spange‘ realisiert werden, die in Form eines neuen Angebotes eine Direktverbindung von Wiesbaden zum Frankfurter Fernbahnhof darstellt. Mit dem ‚Hessenexpress‘ wird die dringend erforderliche Anbindung der Landeshauptstadt an den Flughafen-Fernbahnhof in 13 Minuten statt der bisherigen 34 Minuten geschaffen“, so Al-Wazir weiter.

Der Planungsprozess soll bereits 2016 aufgenommen werden. Unabhängig von den geplanten Großprojekten sind die bestehenden Verkehrswege mitsamt der Bahnhöfe entsprechend in Stand zu halten. Für diese Aufgabe werden in Hessen in vier Jahren bis 2019 rund 1,6 Milliarden Euro investiert. Die 2011 abgeschlossene Vereinbarung zur Modernisierung und barrierefreien Gestaltung von Haltestellen wird weitergeführt. Mit ihr wurden zuletzt unter anderem in Marburg, Wetzlar, Bebra, Babenhausen, Oberursel und Wächtersbach die Bahnhöfe attraktiv ausgebaut.

Zur Nordmainischen S-Bahn wurde in dem Spitzengespräch vereinbart, dass die Bahn alle Anstrengungen unternehmen wird, um 2017 das Baurecht zu erhalten und im Jahre 2019 mit der baulichen Realisierung zu beginnen. Dabei wurde auch die Bedeutung des Lärmschutzes besprochen. Die verschiedenen Lärmschutzprogramme werden fortgesetzt: Sowohl der Einbau von Flüsterbremsen an den Güterzügen als auch die streckenseitigen Maßnahmen. Die Akzeptanz der Schiene soll damit gesamtgesellschaftlich steigen.

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