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Die Westfalenbahn GmbH startet am Sonntag im Elektronetz Emsland- und Mittelland (EMIL). Eine Woche vorher wurde in Rheine umfassend gefeiert und der erste Triebzug vom Typ Flirt-3 auf den Namen der Stadt getauft. Die günstige Gelegenheit zur ausgiebigen Besichtigung der neuen Fahrzeuge nutzten zahlreiche Gäste. Die meisten Blicke zog naturgemäß der doppelstöckige KISS-Triebzug auf sich, der auf RE 60 und 70 unterwegs sein wird: Mit 156m Länge und 627 Sitzplätzen ist er der größte Triebzug im deutschen Regionalverkehr und zugleich auch das größte Fahrzeug, das eine Wettbewerbsbahn im Bestand hat.

Auch der Flirt-3 wurde intensiv begutachtet – eine ganze Reihe von Gästen ist mit den Flirt-Zügen seit 2007 im Teutoburger-Wald-Netz unterwegs und kann sich nun von den Fortentwicklungen überzeugen. Rheines Bürgermeister Peter Lüttmann (parteilos) konnte in seiner Begrüßung sowohl auf die lange Eisenbahntradition der Stadt als auch auf die gelungene Neugestaltung des Bahnhofes verweisen. Grundsätzlicher wurde Olaf Lies (SPD) als Verkehrsminister des Landes Niedersachsen, der die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Nordrhein-Westfalen im Bereich des Schienenverkehrs lobte – die Infrastruktur laufe über Ländergrenzen hinweg und auch große SPNV-Aufgaben wie das EMIL-Netz könnten nur gemeinsam gestaltet werden. Diese Gemeinsamkeiten sollten bei der anstehenden Neuverteilung der Regionalisierungsmittel genutzt werden.

Sein nordrhein-westfälischer Amtskollege, Michael Groschek (SPD), griff diesen Hinweis gern auf und forderte in diesem Zusammenhang, dass auch die investiven Mittel im Schienenverkehr gerechter über die Bundesländer verteilt werden müssten und bspw. Lärmminderungen nicht immer mit der teuersten Variante, einem Tunnel, erreicht werden müssten. Beiden Ministern waren sowohl der Komfort der Reisenden als auch die subjektive Sicherheit sehr wichtig, zu letzterer trüge unbedingt auch die im EMIL-Netz erstmals vorhandene Videoaufzeichnung bei.