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National Express startet

14.12.15 (go.Rheinland, NWL, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Letzten Sonntag war es soweit: Nach mehreren Jahren der Vorbereitung und zum Teil erheblichen Diskussionen um das Unternehmen ging National Express auf dem ersten deutschen Netz an den Start. Man fährt quer durch Nordrhein-Westfalen mit Endpunkten in Rheine, Wuppertal, Köln und Bonn. „Mit dem qualitativ und wirtschaftlich überzeugendsten Angebot hat sich National Express gegen mehrere namhafte Mitbewerber durchgesetzt. Das zeigt einmal mehr, dass der Wettbewerb zwischen mehreren Eisenbahnverkehrsunternehmen der effizienteste Weg ist, um das Angebot für die Fahrgäste weiter zu verbessern“, erklärt dazu der NVR?Geschäftsführer Heiko Sedlaczek.

Der von den drei Aufgabenträgern mit National Express geschlossene Verkehrsvertrag läuft ab Betriebsaufnahme im Dezember 2015 über insgesamt 15 Jahre. Festgelegt sei darin die Erbringung einer Verkehrsleistung von rund 5,1 Millionen Zugkilometern pro Jahr. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit im laufenden Verkehrsvertrag jederzeit einen ganztägigen Halbstundentakt zwischen Köln Hbf und Bonn-Mehlem nachzubestellen. Aktuell endet die Fahrt einmal die Stunde am Kölner Hauptbahnhof. Insgesamt gibt es zudem deutlich strengere Qualitätsvorschriften als im bisherigen Verkehrsvertrag.

NWL-Verbandsvorsteher Ulrich Conradi: „Der Vertrag legt neben hohen Standards bei Komfort, Service und Pünktlichkeit auch wesentliche Leistungs? und Qualitätsverbesserungen, wie z. B. die Ausweitung des Fahrplanangebotes sowie modern ausgestattete Fahrzeuge fest.“ Von diesen von den Aufgabenträgern festgelegten Anforderungen und dem damit einhergehenden Qualitätsschub profitieren in erster Linie die Fahrgäste. National Express wird die Linien RE 7 und RB 48 mit 35 neu ausgelieferten, drei? bzw. fünfteiligen Elektrotriebzügen des Typs Talent 2 von Bombardier bedienen.

„Die hochmodernen Züge besitzen ein attraktives Design und verfügen über Reisekomfort auf dem neusten Stand. Zudem zeichnen sie sich durch hohe Energieeffizienz aus und setzen so ganz neue Maßstäbe sowohl hinsichtlich Umweltverträglichkeit als auch Klimafreundlichkeit“, sagt Wolfgang Schuster, Geschäftsführer von National Express Rail. Finanziert wurden sie nach dem ursprünglichen VRR-Modell, das bereits seit einigen Jahren zum Einsatz kommt.

„Moderne und komfortable Züge gehören einerseits zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen im Nahverkehr auf der Schiene, andererseits stellt deren Finanzierung für die Bieter im Rahmen eines Wettbewerbsverfahren immer eine enorme Hürde dar“, sagt VRR?Vorstandssprecher Martin Husmann. „Daher ist das Fahrzeugfinanzierungsmodell zum Einsatz gekommen, bei dem National Express als künftiger Betreiber die benötigten Neufahrzeuge beschafft und dann an die Aufgabenträger VRR und NWL weiterveräußert hat. Diese werden Eigentümer der Fahrzeuge, übernehmen deren Finanzierung und verpachten sie für die Laufzeit des Verkehrsvertrages zurück an National Express.“

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