Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

Bogestra AG investiert in Trambahnen

14.12.15 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bogestra AG hat die Investitionsfinanzierung für insgesamt 42 neue Tramtriebzüge erfolgreich abgeschlossen. Bis 2020 werden die Fahrzeuge vom Typ Variobahn des Herstellers Stadler ausgeliefert. Das kommunale Unternehmen wird dann nur noch auf Fahrzeuge dieser Art im gesamten meterspurigen Netz setzen. Die ersten Fahrzeuge kommen bereits im Sommer 2016 in Bochum an. Erst im August 2015 war der Vertrag mit dem Hersteller geschlossen worden.

110 Millionen Euro wird die Bogestra in den nächsten fünf Jahren in die Ersatzbeschaffung bei den Straßenbahnen investieren. Mit den 33 Millionen Euro werden die ersten Finanzierungstranchen für die Bahnen über die Stadtsparkassen Bochum und Gelsenkirchen sowie deren Partner DAL und NRW-Bank finanziert. „Gemeinsam mit der NRW-Bank, der DAL Deutsche Anlagen-Leasing und der Sparkasse Gelsenkirchen haben wir über eine Mischfinanzierung aus öffentlichen Mitteln und Darlehen die optimale Finanzierung für die Bogestra auf die Beine gestellt“, erklärt Andreas Wilming, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Bochum.

„Als Europas größte Finanzgruppe können wir mit unseren Partnern für jede Herausforderung die passende Lösung anbieten“, sagt der für Investitionskredite zuständige Experte. „Der Schulterschluss für die Finanzierung dieser dringend notwendigen Infrastrukturmaßnahme zeige bespielhaft, wie die Sparkassen und ihre Partner zum Wachstum und zum Wohle der Region beitragen“, ergänzt Bernhard Lukas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gelsenkirchen. 23 Millionen Euro werden über das Förderprogramm für Infrastruktur der NRW-Bahnk bereitgestellt – zusätzlich finanziert diese noch einmal zehn Millionen Euro konsortial über ihre Infrastrukturfinanzierungen.

„Eine gut funktionierende Infrastruktur ist essentiell für die langfristige Sicherung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen“, so Michael Stölting, Vorstand der NRW-Bank: „Als Förderbank für NRW setzen wir uns dafür ein, dass Infrastrukturen erhalten und ausgebaut werden können.“ Die Entscheidung über die Anschaffung neuer Fahrzeuge war vorgezogen worden, nachdem es bei den etwas über 20 Jahre alten Fahrzeugen vom Typ NF6D immer wieder zu zum Teil erheblichen Problem gekommen war. Zuletzt musste die Höchstgeschwindigkeit aufgrund technischer Probleme auf 30km/h herabgesetzt werden, was u.a. auf den wichtigen Linien 308 und 318 entlang der Hattinger Straße dazu geführt hat, dass der Fahrplan kaum noch einzuhalten ist.

Bedingt durch den ohnehin anstehenden Ersatz der alten M6-Bahnen kann das Unternehmen zudem beim Unterhalt und Werkstattabläufen erhebliche Effizienzen heben. Auch im Regelspurnetz, das nur aus der Linie U 35 besteht, hat man mehrere Fahrzeuge des Herstellers Stadler im Einsatz. Wo andere kommunale Verkehrsunternehmen also hohe Kosten durch einen breiten Fuhrpark haben, schafft die Bogestra wirtschaftlichere Strukturen für die Zukunft.

Kommentare sind geschlossen.