Eisenbahnjournal Zughalt.de

Nachrichten über Eisenbahn und öffentlichen Verkehr

BEG verbessert Angebote nach Tschechien

11.12.15 (Bayern, Europa) Autor:Stefan Hennigfeld

Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember können Fahrgäste an mehreren Grenzübergängen ein verbessertes Regionalverkehrsangebot zwischen dem Freistaat Bayern und Tschechien nutzen. Johann Niggl, Geschäftsführer des Aufgabenträgers BEG, lobt die Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Nur durch das gemeinsame Engagement von BEG, dem bayerischen Verkehrsministerium und unseren Partnern im tschechischen Verkehrsministerium, in den Bezirken Karlsbad und Pilsen sowie den beteiligten Bahnen können wir solche Verbesserungen im internationalen Nahverkehr erzielen.“

Angebotskonzepte mit Tschechien seien inzwischen genauso Routine geworden wie zum Beispiel zwischen Bayern und Österreich – trotz unterschiedlicher wirtschaftlicher und technischer Rahmenbedingungen. Ein Meilenstein ist die Reaktivierung des seit 1945 für den Personenverkehr unterbrochenen Bahnverkehrs zwischen Selb-Plößberg in Oberfranken und Asch (Aš) in Nordwestböhmen. Durch den rund sieben Kilometer langen Lückenschluss kann die BEG ab Dezember einen durchgehenden Zweistundentakt von Hof über Rehau, Selb-Plößberg und Franzensbad (Františkovy Lázn?), Eger (Cheb), Schirnding und Arzberg nach Marktredwitz bestellen.

„Für den internationalen Einsatz müssen die Züge die nationalen Zulassungsregeln beider Länder erfüllen“, erklärt Niggl. Daher mietet die Tschechische Staatsbahn eigens ein deutsches Fahrzeug an. „Damit können im Zusammenspiel mit der von uns für den deutschen Abschnitt beauftragen Oberpfalzbahn die Fahrgäste den durchgehenden Zweistundentakt nutzen. Absolutes Novum ist der durchgehende Verkehr vom oberfränkischen Hof über den tschechischen Bahnknoten Eger zum oberfränkischen Bahnknoten Marktredwitz.“

Die grenzüberschreitenden Fahrpläne sind so getaktet, dass in Eger für Hof, Rehau und Selb optimale Anschlüsse nach Karlsbad (Karlovy Vary), Pilsen (Plze?) und Prag (Praha) bestehen. Durch einen Streckenausbau innerhalb Tschechiens wird die Verbindung Nürnberg – Karlsbad zum Fahrplanwechsel erheblich beschleunigt: Die bis auf eine Lücke im Zweistundentakt angebotene Regionalexpress-Linie Nürnberg – Pegnitz – Eger wird dazu beschleunigt und mit den neuen tschechischen Taktzeiten harmonisiert. Reisende des Regionalexpresses können so innerhalb weniger Minuten in Eger auf die zweistündlich verkehrende Schnellzuglinie Eger – Karlsbad – Aussig (Ústí nad Labem) (– Prag) umsteigen.

Von Nürnberg ins nordböhmische Weltbad Karlsbad dauert die Fahrt nur noch rund zweieinhalb Stunden. „Auch Bayreuth ist keine zwei Bahnstunden mehr für einen Tagesausflug von Karlsbad entfernt“, so Johann Niggl über die grenzenlosen Angebote auf der Schiene. Die neuen Anschlüsse ergänzen die in Eger schon seit mehreren Jahren angebotenen guten Verknüpfungen nach Marienbad (Mariánské Lázn?), Pilsen und Prag. Von Nürnberg in die tschechische Hauptstadt ist die Bahnfahrt mit Umstieg in Eger in viereinhalb Stunden möglich.

Kommentare sind geschlossen.