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RMV: TraffiQ legt Jahresbericht vor

09.11.15 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Der Aufgabenträger TraffiQ, der für den kommunalen ÖPNV in Frankfurt am Main zuständig ist, hat seinen aktuellen Jahresbericht publiziert. „Wir verantworten für die Stadt den gesamten öffentlichen Nahverkehr mit U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, wobei ein Volumen an Erträgen und Aufwendungen in Höhe von rund 545 Millionen Euro durch unsere Bücher fließt“, erklärt Geschäftsführer Hans-Jörg von Berlepsch.

„Fast 215 Millionen Fahrten führten die Kunden von traffiQ im vergangenen Jahr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln durch. Damit konnte ein vorläufiger neuer Höchststand erreicht werden“. Im Bericht zieht TraffiQ die inhaltliche Bilanz des Jahres 2014. Dazu gehört neben den hohen Fahrgastzahlen die seit Jahren bundesweit überdurchschnittliche Zufriedenheit der Kunden. Dazu trägt auch das nach der Direktvergabe des U-Bahn und Straßenbahnverkehrs an die VGF im Jahr 2011 aufgebaute Qualitätsmanagement Schiene bei.

Die Umsetzung des politischen Beschlusses, zukünftig ein Teil des Busverkehrs direkt zu vergeben, hält man für besondere „Handlungsstärke“. Nachdem der Schienenverkehr noch nie wettbewerblich, sondern immer direkt an die VGF vergeben worden ist, soll diese nun auch im Busbereich stärker vor steigendem Marktdruck geschützt werden. Das Unternehmen steht, wie die TraffiQ selbst, im Eigentum der Stadt Frankfurt am Main und diese möchte ihren eigenen Marktakteur nicht komplett verschwinden lassen – Ausschreibungen gewann die VGF bzw. deren Tochtergesellschaft In-Der-City-Bus (ICB) kaum noch.

Trotzdem gibt es in Frankfurt am Main, im Gegensatz zu den anderen deutschen Großstädten, eine funktionierende Aufgabenträgerschaft sowie ein umfassendes Controlling von Qualität und Leistung der Betreiber. Hans-Jörg von Berlepsch: „Mit TraffiQ hat die Stadt Frankfurt eine kompetente und handlungsstarke Einheit, die die Interessen der Stadt und der Fahrgäste wahrt. Sowohl die finanziellen als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen im Nahverkehr bleiben allerdings schwierig.“

Denn die Finanzsituation der kommunalen Haushalte ist weiterhin angespannt, eine Neugestaltung der Finanzierungsinstrumente innerhalb des RMV steht auf der Agenda, über die Regionalisierungsmittel für den Nahverkehr und das zuletzt bis 2019 befristete GVFG ist erst kürzlich ein Kompromiss gefunden worden, auf den TraffiQ über die Landesarbeitsgemeinschaft ÖPNV Hessen intensiven Einfluss genommen hat.

Dennoch besteht weiterhin dringender Handlungsbedarf: „Steigende Kosten für neue Infrastruktur oder beim Lohn des Fahrpersonals im Frankfurter Nahverkehr sind auszugleichen, während es zunehmend schwierig wird, den Bestand zu sichern und gerade im Ballungsraum ausreichend qualifiziertes Personal zu finden.“ Steigende Fahrgastzahlen machen, so von Berlepsch, jedoch deutlich, dass der ÖPNV in der Metropolregion Rhein-Main nicht nur konstant bleiben, sondern umfassend ausgebaut werden müsse.

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