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KVG erhält hohe Resonanz

23.11.15 (Hessen) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Bürgerbeteiligung im Zuge der geplanten Liniennetzreform in Kassel ist auf sehr hohe Resonanz gestoßen. Fast tausend schriftliche Rückmeldungen, darunter von Einzelpersonen und Personengruppen, Ortsbeiräten, Firmen, Verbänden, Schulen und Vereinen, erreichten das Unternehmen. Hinzu kam eine Vielzahl von mündlichen und telefonischen Hinweisen. „Wir danken allen, die sich die Mühe gemacht haben, unsere Vorschläge zu prüfen und sich dazu zu äußern unabhängig davon, ob es sich um Kritik oder Lob handelt“, sagt KVG-Vorstand Thorsten Ebert.

„Viel Zustimmung gab es für die gut verständliche und umfassende Darstellung des Entwurfes und für die zahlreichen weiteren Informationsangebote.“ Trotz des offiziellen Abschlusses der Bürgerbeteiligung berücksichtigt die KVG einige weitere Rückmeldungen. Dabei handelt es sich um Hinweise von Rathausfraktionen, aus Ortsbeiratssitzungen und anderen Veranstaltungen, die noch nicht stattgefunden haben und zu denen KVG-Vertreter eingeladen sind. Der weitere Zeitplan sieht vor, bis März kommenden Jahres alle Anregungen auszuwerten und einen überarbeiteten Reformentwurf vorzulegen.

Außerdem soll eine Dokumentation zu allen Stellungnahmen erarbeitet werden. Aus dieser wird hervorgehen, welche Hinweise berücksichtigt wurden. Zudem wird begründet werden, warum andere nicht aufgenommen werden sollen. Ab April 2016 startet der politische Diskussions- und Entscheidungsprozess des überarbeiteten Konzepts. Dieses wird die Bau- und Planungskommission durchlaufen, anschließend den Magistrat und den Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr. Sofern bauliche Maßnahmen anstehen, werden sie in den jeweils betroffenen Ortsbeiräten vorgestellt. Voraussichtlich im Oktober 2016 soll der Kasseler Stadtverordnetenversammlung der aktualisierte Vorschlag für ein neues Liniennetz zum Beschluss vorgelegt werden.

Das beschlossene Konzept soll ab im Frühjahr 2017 umgesetzt werden. Der relativ lange Zeitraum zwischen der Bürgerbeteiligung und der erneuten Vorlage des Entwurfes erklärt sich aus der Komplexität des Linienverkehres und seinem engen Zusammenspiel mit den weiteren Verkehren. Fahren Busse und Bahnen andere Strecken oder andere Takte, zu bestimmten Tageszeiten häufiger oder seltener, mit größeren oder kleineren Fahrzeugen, ändern sich zum Beispiel Anschlüsse zwischen Bussen, Straßenbahnen, Regiotrams und Nahverkehrszügen, auch müssen Trassen zur Verfügung stehen.

Diese Komplexität gilt auch für alle weiteren Verkehre. Geprüft werden müssen, wie sich einzelne Änderungen im ÖPNV, etwa der Takt oder die Strecke einer Linie und die auf ihr eingesetzten Fahrzeuge, auf den privaten Auto- und den Lieferverkehr, den Radverkehr und die Fußgängerströme auswirken. Anhand eines Verkehrsmodells werden die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen analysiert. Jede neue Änderung muss diesen Analyseprozess durchlaufen, um deren Wirkung möglichst sicher abschätzen zu können.

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