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Abellio: Ein Jahr bis zum Niederrhein-Start

20.11.15 (Europa, VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Dezember 2016 starten die neuen Betriebsleistungen zwischen Mönchengladbach und Wesel sowie zwischen Düsseldorf und Arnheim in den Niederlanden. Beauftragtes Unternehmen wird die Abellio Rail NRW GmbH sein, die sich 2013 in einem ordnungsgemäßen Vergabeverfahren mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchsetzen konnte. Im Rahmen dieser Betriebsleistungen wird auch die grenzüberschreitende Anbindung von Düsseldorf über Emmerich nach Arnheim realisiert.

Um der größeren verkehrlichen Bedeutung dieser neuen grenzüberschreitenden Verbindung Rechnung zu tragen, wird die ursprüngliche RB-Linie 35 von Düsseldorf über Wesel und Emmerich bis nach Arnheim ab Dezember 2016 als Regionalexpress RE 19 verkehren. Auf deutscher Seite ist der VRR als Aufgabenträger für die Bestellung der Züge verantwortlich. Vorstandssprecher Martin Husmann: „Erst seit wenigen Tagen steht endgültig fest, dass die RB 35 mit der Betriebsaufnahme durch Abellio als RE 19 verkehren wird. Der Landrat des Kreises Kleve Wolfgang Spreen hatte im Sommer dieses Jahres dazu höchstpersönlich die Initiative ergriffen und bei mir angeregt, den grenzüberschreitenden Verkehr mit einer Regionalexpress-Linie zu bedienen. Diese Anregung habe ich sofort aufgegriffen und zur fachlichen Klärung und Prüfung weitergereicht.“

Nun steht fest, dass es auch nördlichen von Wesel weiterhin RE-Leistungen geben wird. Hintergrund ist, dass die bisherige Linie RE 5, die im Moment noch von Emmerich nach Koblenz fährt, im Rahmen der RRX-Vergabe geändert wird. Sie wird in Wesel enden. Damit gibt es zwar keine direkte RRX-Anbindung, wohl aber weiterhin einen Regionalexpress bis in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort besteht Anschluss an den Fernverkehr, aber auch an die ab 2018 startenden Züge des Rhein-Ruhr-Express sowie den übrigen SPNV.

Durch die RE 19 werden künftig stündlich alle Stationen zwischen Wesel und Emmerich mit dem Einsatz von beschleunigungsstarken Triebzügen des Typs FLIRT mit etwa 250 Sitzplätzen bedient. Aufgrund der überregionalen und grenzüberschreitenden Funktion der Linie weisen die Fahrzeuge eine attraktive Innenausstattung mit hohem Sitzkomfort, Steckdosen und Klapptischen auf, wodurch der Qualitätsanspruch des hochwertige SPNV unterstrichen wird.

„Die Bedeutung des grenzüberschreitenden Nahverkehrslinie ist groß“, so Landrat Wolfgang Spreen (CDU). „Sie verbindet perspektivisch über zwei Millionen Einwohner der Provinz Gelderland mit den über 17 Millionen Einwohnern Nordrhein-Westfalens. Daher freue ich mich sehr, dass künftig ein Regionalexpress-Angebot auf der Strecke Düsseldorf – Wesel – Emmerich – Arnheim angeboten wird.“ Mit der Verlängerung der vorhandenen Linie bis auf niederländisches Gebiet ist zudem auch im grenzüberschreitenden Verkehr erstmals ein ÖV-Angebot geschaffen, das in Bezug auf Komfort und Fahrzeit mit dem eigenen Auto mithalten kann. Düsseldorf hat dann Direktverbindungen nach Arnheim und Venlo.

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