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Nürnberg: U-Bahn-Randalierer verurteilt

04.09.15 (Bayern) Autor:Max Yang

Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilte vergangene Woche einen 24-jährigen Fußballfan wegen eines Feuerlöscherwurfs auf die Fahrerkabine einer U-Bahn zu sieben Jahren und einem Monat Freiheitsstrafe. Mit diesem harten Urteil ging das Gericht, das auf versuchten Mord erkannte, über die Forderung der Staatsanwaltschaft von sieben Jahren Freiheitsstrafe hinaus. Die Verteidigung forderte hingegen nur eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung, denn er habe nicht gezielt eine andere U-Bahn, sondern einen Weg neben den Gleisen treffen wollen. Am 11. August 2014 gegen 17 Uhr habe der Fußballfan auf der Fahrt zum Lokalderby 1. FC Nürnberg gegen Greuther Fürth absichtlich auf einem überirdischen Abschnitt der Fahrstrecke zwischen Eberhardshof und Muggenhof einen Feuerlöscher durch eine eingeschlagene Scheibe in einem Sonderzug auf den entgegenkommenden Zug geworfen.

Der Täter wurde vier Tage nach dem Vorfall auf Basis von Zeugenaussagen sowie Fingerabdrücken ermittelt und vorläufig in Untersuchungshaft genommen. Zwar prallte der Feuerlöscher von der Frontscheibe des U-Bahn-Zuges ab, die zum Tatzeitpunkt 22-jährige Fahrerin erlitt jedoch Schnittwunden im Gesicht und an den Armen. Die Staatsanwaltschaft sah, wie u.a. die Nürnberger Nachrichten berichteten, das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Urteilsbegründung bisher unveröffentlicht.

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