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BVG AöR: Neue U-Bahn im Regelbetrieb

10.09.15 (Berlin) Autor:Stefan Hennigfeld

Letzte Woche hat Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) den ersten neuen Regeltriebzug für die Kleinprofil-U-Bahn der Bundeshauptstadt feierlich getauft. Die Züge der Baureihe IK, genannt „Icke“ kommen nun in den Regelbetrieb. Müller: „Hochmodern und aus der Region – der neue U-Bahnwagen vom Typ ‚IK‘ ist ein echtes lokales Produkt, entwickelt und gebaut von der Firma Stadler an Produktionsstätten in unserer Stadt und im benachbarten Velten. Mit seinem Namen ‚Icke‘ wird der neue Zug aber zum echten Berliner und hat schon jetzt das Zeug zum Berliner Original. Mit den neuen Zügen können künftig mehr Menschen noch bequemer durch Berlin fahren – damit macht Icke das U-Bahn-Fahren noch attraktiver. Ich danke allen Beteiligten, nicht zuletzt den Namensgebern, und wünsche allzeit unfallfreie Fahrt.“

Die Züge verfügen über keine Klimaanlage, damit ist Berlin die einzige west- und mitteleuropäische Stadt, in der in den vergangenen Jahren neue Metro-Fahrzeuge angeschafft worden sind, die nicht klimatisiert sind. Ob das den Ansprüchen einer Bundeshauptstadt genügt, sei dahingestellt, warme Worte gibt es ausreichend, so auch von BVG-Chefin Sigrid Nikutta: „Es ist ein tolles Gefühl, dass wir unseren Fahrgästen erstmals seit dem HK im Jahr 2001 einen komplett neuen U-Bahntyp anbieten können. In so einer Entwicklung stecken viele Jahre harter Arbeit. Und herausgekommen ist ein Zug auf der Höhe der Zeit – komfortabel, durchgängig barrierefrei, hell und freundlich gestaltet und mit einem modernen Fahrgastinformationssystem ausgerüstet. Einen renommierten Designpreis hat der IK bereits gewonnen, aber jetzt muss er sich natürlich auch im anspruchsvollen Berliner U-Bahnalltag bewähren.“ Ü

ber Videosysteme verfügen die Fahrzeuge jedenfalls – was gerade vor dem Hintergrund der massiven Kriminalitätsprobleme im gesamten VBB wichtig sein dürfte. Für den Hersteller ist es ein lukrativer Auftrag, ganz gleich, ob mit oder ohne Klimaanlage. „Es ist etwas ganz Besonderes, heute den Fahrgästen in Berlin unseren Zug – produziert in Berlin von Berlinern – übergeben zu können“, sagte Ulf Braker, Geschäftsführer der Stadler Pankow GmbH. „Mit dem IK wurden alle technischen und terminlichen Meilensteine pünktlich eingehalten“, so Braker weiter. „Mein Dank dafür gilt allen Beteiligten, die daran mitgewirkt haben. Besonders freue ich mich über die pünktliche Zulassung, mit der einem termingerechten Fahrgastbetrieb nichts mehr im Wege steht.“

Außer dem Fahrer finden in jedem der vierteiligen IK-Züge etwa 330 Fahrgäste Platz, davon rund 80 auf längs eingerichteten Sitzen. In den Einsatz gehen wie bei der Jungfernfahrt jeweils zwei Züge gekoppelt zu einer Acht-Wagen-Einheit. Vertraglich vereinbart ist die Lieferung von insgesamt 37 Zügen. Das Land Berlin finanziert 158 Millionen Euro. Weitere 58 Millionen Euro kommen aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt (SIWA) des Senats.

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