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22.000 Flüchtlinge fuhren mit dem Zug

09.09.15 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Momrnz Deutschland und Europa erleben die größte Flüchtlingswelle seit 1945. Im laufenden Jahr werden 800.000 Menschen erwartet, wobei diese Zahl vermutlich noch nach oben korrigiert werden muss. Zum Vergleich: Im bisherigen Spitzenjahr 1992 kamen rund 400.000 Kriegsflüchtlinge nach Deutschland. Allein am vergangenen Wochenende zählte die Deutsche Bahn 22.000 Menschen in mehr als hundert Zügen, die innerhalb Deutschlands in verschiedene Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht worden sind.

„Für uns ist es selbstverständlich, dass die DB mit allen Kräften unterstützt, um diesen in existentielle Not geratenen Menschen zu helfen“, sagte DB-Chef Rüdiger Grube. „Planer und Disponenten in den Betriebszentralen und ICE-Werken haben mit Hochdruck daran gearbeitet, zusätzliche Züge zusammenzustellen und in den Fahrplan aufzunehmen. Ich danke allen Mitarbeitern und den vielen freiwilligen Helfern auf den Bahnhöfen überall in Deutschland“, so Grube weiter. „Bei der Bahn arbeiten schon heute Mitarbeiter aus weit über 100 Nationen miteinander, das ist gelebte Integration.“ Die DB koordiniere die Weiterfahrt mit planmäßig verkehrenden ICE- und IC-Zügen sowie zahlreichen Sonderzügen, über deren Finanzierung oder Bestellung nichts bekannt ist.

München, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Braunschweig, Saalfeld, Eisenhüttenstadt und viele andere deutsche Städte würden angefahren. In den Bahnhöfen vor Ort sorgten hunderte Mitarbeiter der DB, Behörden sowie freiwillige Helfer für einen geordneten Empfang der Flüchtlinge. Die Deutsche Bahn versuche zudem, Kommunen durch die Freigabe von Grundstücksflächen oder die Bereitstellung von Gebäuden für die Unterbringung von Flüchtlingen unbürokratisch zu unterstützen. Ein kurzfristig eingerichtetes Team der Bahn bearbeite mit Hochdruck die Anfragen von Gemeinden, Städten und Ländern. Aus alten Bundesbahnzeiten besitzt der Konzern bis heute zahlreiche brach liegende Liegenschaften und Immobilien, die oft ungenutzt sind und nicht mehr für den Eisenbahnbetrieb gebraucht werden.

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