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VBB und BVG AöR: Erneut Kriminalität im ÖPNV

20.08.15 (Berlin, Brandenburg) Autor:Max Yang

Im öffentlichen Personenverkehr der Bundeshauptstadt sind in den letzten Tagen verschiedene Gewalttaten und Eigentumsdelikte bei den Polizeien aktenkundig geworden.

Am Samstagabend gegen 22 Uhr trat ein alkoholisierter 35-Jähriger im Mitteltunnel des Berliner Ostbahnhofs mehrmals einem 53-Jährigen gegen den Kopf. Bundespolizisten, die die Tat durch Videoüberwachung bemerkten, schritten ein. Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 35-Jährigen sowie wegen unterlassener Hilfeleistung gegen zwei Frauen im Alter von 24 und 33, die der Handlung zuschauten ohne einzuschreiten, wurden eingeleitet. Bei einer Durchsicht des Videomaterials zeigte sich, dass die jüngere Frau den 53-Jährigen vor dem Tretangriff an den Armen haltend über den Boden durch den Bahnhof hinter sich her schleifte. Folglich wird auch gegen sie wegen des Verdachts der Körperverletzung ermittelt.

Am Sonntagmorgen erwischte die Bundespolizei mehrere Diebe. Gegen 05:40 Uhr wurde ein 29-jähriger Mann in der S-Bahn-Linie 5 von Bundespolizisten dabei beobachtet, wie er eine schlafende 57-jährige Frau zwischen den Haltestellen Westkreuz und Heerstrasse abtastete. Der bereits wegen Eigentumsdelikten polizeilich bekannte Mann wurde vorläufig festgenommen, Diebesgut fand sich jedoch nicht. Neben einem Ermittlungsverfahren wegen versuchten Diebstahls wurde ein Verfahren wegen Erschleichens von Leistungen eingeleitet, da der Mann keinen gültigen Fahrausweis vorweisen konnte.

Gegen 9:55 Uhr entriss ein 16-jähriger Marokkaner einer 22-jährigen Südkoreanerin ihr Smartphone am S-Bahnhof Warschauer Straße. Ein Beamter der Berliner Landespolizei fesselte den Dieb und hielt ihn bis zum Eintreffen der Bundespolizei fest. Das Telefon wurde beschädigt. Die Bundespolizei nahm die Anzeige auf, anschließend wurde der 16-Jährige von der Dienststelle entlassen. Etwa zur gleichen Zeit wurde ein 61-Jähriger am Hauptbahnhof vorläufig festgenommen, der einer 79-jährigen Frau beim Besteigen eines ICE-Zuges ein Mobiltelefon aus der Handtasche entwendet hatte. Der Mann wurde umgehend zur Rede gestellt und konnte nach Abschluss der Anzeigenaufnahme das Revier wieder verlassen.

Am Montagabend gegen 23:30 Uhr trat ein Unbekannter, aus bisher ungeklärtem Grund, auf eine aus Brasilien stammende 39-Jährige in einer Straßenbahn der Linie M2 ein. Als sich die 34-jährige Begleiterin der Frau dazwischen stellte, verließ der Angreifer die Bahn am Halt Fröbelstraße unerkannt. Die Kriminalpolizei hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Am Dienstagmorgen gegen 4 Uhr wurde ein 35-jähriger Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe AöR überfallen. An der Station Waldsassener Straße/Tirschenreuther Ring in Berlin-Marienfelde bestieg ein unbekannter Mann den Bus der Linie M77, hielt dem Fahrer eine Schusswaffe an den Kopf und forderte den Inhalt der Kasse. Da es dem Räuber offenbar zu lange dauerte, ergriff er beutelos die Flucht. Eine Nahbereichsfahndung blieb erfolglos.

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