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Rechtsradikale Übergriffe in Dortmund

18.08.15 (VRR) Autor:Stefan Hennigfeld

Dass es in Dortmund nicht nur Bier und Fußball, sondern auch eine größere rechtsextremistische Szene gibt als in den meisten anderen deutschen Städten, ist nicht erst bekannt, seit die Stadtratsfraktion Die Rechte von der Verwaltung verlangt hat, Judenlisten zu erstellen. Nun gibt es in der Dortmunder Stadtbahn offensichtlich regelmässig rechtsradikale Schlägertrupps, die sich selbst Stadtschutz, kurz SS (in Anlehnung an die ebenfalls SS abgekürzte Schutzstaffel im Nationalsozialismus), nennen. Dabei haben die Rechtsextremisten selbst ein Foto veröffentlicht, wie ihr Mob in der Bahn einen dunkelhäutigen Mann beobachten.

Bei den Stadtwerken, so heißt es in einem Artikel der Tageszeitung Die Welt, wisse man von nichts. Stadtsprecher Udo Bullerdieck: „Bisher gibt es nur eine Ankündigung und ein Foto, wo drei Leute im gelben T-Shirt in der Bahn stehen. Weder die Stadtwerke noch die Polizei haben Kenntnis von einer Bestreifung in Bussen und Bahnen.“ Die rechtsextremistischen Organisatoren berufen sich auf ihrer Internetseite ausdrücklich darauf, dass die Stadtwerke die Bestreifung mit Sicherheitspersonal zuletzt aus Kostengründen deutlich zurückgefahren habe. Die Stadtwerke haben unterdessen angekündigt, ihr eigenes Personal zu sensibilisieren, für den Fall, dass es zu Übergriffen kommt. Das pure Tragen gelber Hemden mit der Aufschritt Stadtschutz im ÖPNV stellt jedoch noch keine Amtsanmaßung dar.

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