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pteg kritisiert irreführende Analyse

10.08.15 (Allgemein) Autor:Max Yang

Der britische Verband der Verkehrsverbünde pteg (Passenger Transport Executives Group) kritisiert in zwei kürzlich veröffentlichten, offenen Briefen die irreführende Argumentation, die eine vom privaten Verkehrsunternehmen Stagecoach in Auftrag gegebene Studie enthält. Der Bericht „Lessons from London: The Costs of a Bus Tendering Regime in England“ befasst sich mit der derzeit diskutierten Einführung eines Aufgabenträgermodells für Stadtbusverkehr im Teilstaat England. Bisher verkehren außer in London die Stadtbusse fast ausschließlich eigenwirtschaftlich und lediglich mit vereinzelten kommunalen Zuschüssen, um etwa den Schülerverkehr zu bewerkstelligen.

Eine Einführung eines neuen Vergabewesens könnte den Steuerzahler nach Angabe der von der Beratung TAS erstellten Studie 3,2 Milliarden britische Pfund kosten. Die plakative Nennung einer solchen Zahl im Vorwort sei jedoch ohne Bedingungen, Einschränkungen oder mögliche Abweichungen unseriös, zumal in der Zusammenfassung von 3,8 Milliarden die Rede sei und wiederum andere Zahlen im Bericht genannt werden. Der behauptete Verlust von Profitabilität in den letzten Jahren sei durch öffentliche Zahlen widerlegbar. Auch seien in der Ausarbeitung stellenweise unrealistische Annahmen zugunsten des bisherigen deregulierten Modells getroffen worden. Aufgrund der schlechten Qualität sei die Arbeit kaum geeignet, die öffentliche Debatte voranzubringen.

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