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Pro Bahn fordert Busmaut

17.08.15 (Fernverkehr, Verkehrspolitik) Autor:Stefan Hennigfeld

Nachdem erneut über eine mögliche Bemautung von Fernbussen diskutiert worden ist, hat sich auch Pro Bahn in die Sache eingeschaltet. Man begrüßt grundsätzlich eine „Belebung des Marktes“ durch den Fernbus und hat erkannt, dass die Schiene durch den zusätzlichen ökonomischen Druck besser geworden ist. Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender und bis heute bekanntestes Gesicht des Verbandes, ist jedoch der Ansicht, dass sowohl Infrastrukturentgelte als auch Fahrgastrechte notwendig seien. „ Es kann nicht sein, dass der Fernbus keine Benutzungsgebühr für die befahrene Infrastruktur zahlt, die Bahnen als Wettbewerber aber schon. Die Bedingungen für den Marktzugang müssen für alle Unternehmen gleich sein.“

Dabei fällt allerdings das u.a. vom BDO immer wieder genannte Argument weg, dass die Infrastrukturgebühren bei konsolidierter Konzernbetrachtung der DB AG ein durchlaufender Posten sind. Die Fahrgastrechte sollten jedoch, so Naumann, auch dann fällig werden, wenn Verspätungen ohne Verschulden des Fernbusbetreibers zustande kommen. Dies sei im Eisenbahnwesen ebenso. Jedoch: In einem Großteil des Niedrigpreissegmentes nicht. Fahrgastrechte werden bei „exterm verbilligten Fahrscheinen“, etwa Ländertickets oder Quer-durchs-Land-Fahrscheine, nicht gewährt. Der Fernbus ist in etwa der gleichen Kategorie. Fahrgastrechte für Niedrigpreistickets auf der Schiene fordert man bei Pro Bahn aber zumindest aktuell nicht.

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