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Breisgau-S-Bahn rückt näher

20.07.15 (Baden-Württemberg) Autor:Stefan Hennigfeld

Letzte Woche wurde die Realisierungs- und Finanzierungsvereinbarung für die erste Stufe der Breisgau-S-Bahn 2018 unterzeichnet. Die Realisierungs- und Finanzierungsverträge zwischen dem Land, der Deutsche Bahn AG und dem Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) regeln die Ausbaumaßnahmen zur Breisgau-S-Bahn 2020 auf den Strecken der DB AG. Die wichtigsten Maßnahmen: Breisacher Bahn und Elztalbahn sowie die östlichen Höllentalbahn werden elektrifiziert. Die Haltepunkte der Breisgau-S-Bahn werden barrierefrei ausgebaut und dort wo nötig Bahnsteige verlängert.

Alle Ausbaumaßnahmen dienen dem Ziel ein verbessertes Angebot zu ermöglichen. Die Fahrgastkapazität wird durch längere Züge erhöht und das Angebot auf allen Strecken, insbesondere auch am Abend und am Wochenende, verbessert. Durch die Durchbindung der Ost-West-Achse mit der Breisacher Bahn ab Breisach und der Höllentalbahn bis Donaueschingen und Villingen werden die Umstiege in Gottenheim, Freiburg, Titisee und Neustadt zukünftig entfallen. Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne): „Die Breisgau-S-Bahn 2020 ist kein Luxusprojekt. Wir brauchen ein leistungsfähiges S-Bahn-Netz und gutes Fahrplanangebot, um den Menschen eine attraktive und preisgünstige Alternative zum Individualverkehr bieten zu können.“

Salomon wies darauf hin, dass kein anderes Projekt in der Region über so viele Jahre hinweg bei allen politischen Parteien und Gruppierungen über Kreis-, Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus sowie in der Bevölkerung so uneingeschränkt unterstützt und akzeptiert werde wie der Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Allerdings sei die Breisgau–S-Bahn 2020 auch ein sehr ambitioniertes Projekt. Salomon: „Ambitioniert bedeutet, an die Grenze dessen gehen, was innerhalb eines relativ kurzen Zeitraum überhaupt finanzierbar und planerisch machbar ist“. Dies gelte für alle Projektpartner, die sich über das übliche Maß hinaus engagiert hätten: „Dies ist ein großartiger Tag für unsere Region!“

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne): „Ich freue mich auch ganz persönlich, dass ich für die erste Stufe 2018 der Breisgau-S-Bahn 2020 alle notwendigen Mittel des Landes zusagen kann“, sagte Hermann. Die Landesregierung setze sich mit Nachdruck beim Bund dafür ein, so schnell wie möglich eine tragfähige und auskömmliche Nachfolgeregelung für die Regionalisierungsmittel auf den Weg zu bringen, um den Ausbau des ÖPNV und die Bestellung von Zügen zu finanzieren. „Der Bund muss seine Verantwortung wahrnehmen und darf die anstehenden Projekte nicht gefährden.“ Ein finanzielles Eigenengagement lehnt die grün-rote Landesregierung ab. Die Forderung nach mehr Geld für die Schiene besteht auch dort nur dann, wenn die Finanzierung von anderer Stelle erfolgt. Man ist allerdings bestrebt, den spezifischen Zuschussbedarf durch Ausschreibungsersparnisse in naher Zukunft zu senken und dadurch das Angebot insgesamt auszuweiten.

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