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DB AG erwägt Zugkauf in China

28.05.15 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Unter den Fahrzeugherstellern gibt es bereits heute erheblichen Wettbewerb, der sich in Zukunft weiter verschärfen könnte. Bei der Deutschen Bahn denkt man laut darüber nach, Züge zukünftig auch aus China nach Deutschland zu importieren. Heike Hanagarth, Bahnvorstand für Technik, sagte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dieser Woche, dass in drei bis fünf Jahren „Asien und speziell China eine Schlüsselfunktion im Einkauf von Zügen und Ersatzteilen für die Deutsche Bahn erlangen.“ Bereits in diesem Herbst soll ein Einkaufsbüro in Peking eröffnet werden. Dieses wird mit den chinesischen Herstellern CSR und CNR zusammenarbeiten.

Die beiden chinesischen Staatskonzerne werden derzeit fusioniert und sollen sich dann auf dem interkontinentalen Markt aufstellen. Die prestigeträchtigen Triebzüge vom Typ ICE und demnächst ICx werden bei der Deutschen Bahn bzw. der DB Fernverkehr AG bislang immer von Siemens geliefert. Es spricht eine Menge dafür, dass das auch so bleiben wird und direkt hat Hanagarth bereits durchblicken lassen, worum es geht: Man wolle gerade Siemens „zeigen, dass wir uns mit ihren internationalen Wettbewerbern beschäftigen.“ Bereits ab 2017 wird man erstmals einen Teil der rund 35.000 jährlich benötigten Radsätze aus China importieren. Bislang werden diese beim Bochumer Verein produziert. Auch für ganze Züge aus China, so Hanagarth, könnte es demnächst deutsche Zulassungen geben.

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