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Aufsichtsratswahlen im DB-Konzern

17.03.15 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Wahl der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsräten der Deutschen Bahn AG ist abgeschlossen. Erneut entsendet die EVG im Konzernaufsichtsrat neun von zehn Arbeitnehmervertretern, einer kommt wieder von der GDL. Auch im Personenverkehr konnten alle Mandate von 2010 erneut wiedergewonnen werden, wobei sich insbesondere im Fernverkehr die Anzahl der Stimmen für die GDL deutlich erhöhte. Bei der DB Schenker Rail AG hingegen verfehlte die GDL die erforderliche Stimmenanzahl nur knapp und musste eines der bisher drei Mandate abgeben.

Die EVG wertet den Wahlausgang ebenfalls als Erfolg für ihre eigene Gewerkschaftspolitik, da sie nach wie vor eine deutliche Mehrheit stellt, auch wenn die GDL darauf hinweist, dass ihre Vertreter (erneut) eine hohe Zahl von Fremdstimmen erhalten haben, also von Beschäftigten, die nicht in der GDL organisiert sind. „Mit dem Wahlergebnis sehen wir unseren Kurs einer konsequenten Gewerkschaftspolitik bestätigt“, so Weselsky. „Insbesondere die hohe Anzahl an Fremdstimmen werten wir als klares Indiz für den Rückhalt, den die GDL über ihre Mitglieder hinaus bei den Beschäftigen im DB-Konzern hat.“ Und doch sind es im Vergleich zur EVG nur wenige GDL-Leute, die die Posten besetzen. Darüber ist EVG-Chef Alexander Kirchner sehr erfreut: „Die übergroße Mehrheit der Beschäftigten der Bahn AG trägt damit unseren Kurs mit und hat der Politik der Spaltung so eine klare Absage erteilt.“

Das sieht man bei der GDL anders. „Betriebsrats- und Aufsichtsratswahlen und die Geschlossenheit der Mitglieder der GDL im Tarifkonflikt zeigen deutlich, dass die GDL die Gewerkschaft für die Interessenvertretung des Zugpersonals ist“, so Weselsky. „Der Bahnvorstand sollte dies hinsichtlich einer zügigen Ergebniserzielung nun auch in den Tarifverhandlungen berücksichtigen. Klar ist: Die Mitglieder der GDL stehen und kämpfen geschlossen, wenn es um ihre Interessen geht.“ Sein Kollege Kirchner ist sich jedoch sicher: „Wir haben die Betriebsratswahlen gewonnen, wir haben die Schwerbehindertenwahlen gewonnen, wir haben die Jugendvertreterwahlen gewonnen und wir haben bei den Aufsichtsratswahlen der DB AG weitere Mandate hinzugewonnen.“ So geht die Dauerfehde zwischen den beiden Eisenbahnergewerkschaften auch in Zukunft weiter, nicht nur bei laufenden Tarifrunden.

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