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HKX und DB starten Tarifkooperation

02.02.15 (Fernverkehr, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen) Autor:Stefan Hennigfeld

Im Hamburg-Köln-Express werden zukünftig auch Fahrscheine der Deutschen Bahn anerkannt, inklusive Sparpreisen und Bahncardrabatten. Möglich wird dies durch die Kooperation von HKX mit der DB. Diese im Nahverkehr in Deutschland üblichen Kooperationen gibt es mit vielen Nahverkehrspartnern, so auch mit Bahnen wie Metronom, Transregio, der Nordwestbahn oder der Westfalenbahn. Dies stellt eine einheitliche Anwendung von Tarifen sicher. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung über die vorläufige Anerkennung haben die beiden Unternehmen jetzt abgeschlossen. „Die Integration in den Nahverkehrstarif ist ein Meilenstein für uns“, sagt Hans Leister, General Director Passenger Services – Europe bei RDC.

„HKX und DB sind nun Partner. HKX wird damit als eigenwirtschaftlich fahrendes Eisenbahnunternehmen in die bestehenden Kooperationsmechanismen des Nahverkehrs integriert und damit Teil des deutschen Bahnsystems.“ „Die jetzt getroffene Grundsatzvereinbarung erweitert die Reisemöglichkeiten der Bahnkunden auf unkomplizierte Weise und steigert damit die Attraktivität des Schienenverkehrs“, sagt Thomas Schaffer, Leiter Marketing DB Regio. Das bringt Vorteile für alle Kunden: Sie können jetzt mit nur einem Ticket zum Beispiel von Kiel nach Koblenz fahren und dabei zwischen Hamburg und Köln den HKX nutzen.

Und da bei HKX die Nahverkehrspreise gelten, können sie dies im regulär gültigen Nahverkehrstarif tun. Der HKX unterstreicht somit noch einmal seine Stellung im Niedrigpreissegment als direkte Konkurrenz auf der Schiene zum Fernbus. Aber auch Fernverkehrsfahrscheine können genutzt werden, was gerade dann interessant ist, wenn Züge verspätet sind oder ausfallen. HKX-Geschäftsführer Carsten Carstensen: „Bisher mussten diese Reisenden bei uns zusätzlich zu ihrer DB-Fahrkarte ein HKX-Ticket lösen.“ Parallel zu den DB-Fahrkarten gelten im HKX, wie gewohnt, die HKX-Tickets weiter. Auch die Buchung auf HKX.de und alle weiteren Vertriebswege bleiben bestehen. „Dies ist vor allem wichtig für Kunden, die den HKX innerhalb von Verbundgebieten wie dem VRS, VRR, VGM und HVV oder im Gültigkeitsbereich eines Länder-Tickets nutzen wollen,“ sagt Carsten Carstensen.

Denn Verbund- und Länder-Tickets werden im HKX zunächst noch nicht anerkannt. Fahrgäste, die innerhalb dieser Tarifgrenzen mit dem HKX unterwegs sind, können dies nur mit einem HKX-Ticket tun. Die Anerkennung von Verbund- und Länder-Tickets wird erst möglich, wenn HKX auch in diese Tarife integriert ist. Da für jeden einzelnen dieser Tarife zunächst Verträge über die Tarifanerkennung und die Einnahmeaufteilung abgeschlossen werden müssen, wird dafür noch einige Zeit notwendig sein. „Die Gespräche haben bereits begonnen,“ sagt Hans Leister. „Die Integration ist den Nahrverkehrstarif ist für uns ein erster und besonders wichtiger Schritt. Nun sprechen wir mit den Ländern und Verbünden. Wir sind sehr zuversichtlich, dass dann Schritt für Schritt auch die Anerkennung von Fahrausweisen der Verbünde, des NRW-Tickets und Fahrkarten des Niedersachsen-Tarifs möglich sein wird.“

Allerdings: Die SPNV-Angebote Schönes-Wochenende-Ticket und Quer-durchs-Land-Ticket finden bereits vollständige Anerkennung in den HKX-Zügen und können genutzt werden, der HKX tritt somit in direkte Konkurrenz zu langlaufenden RE-Linien in der Region, z.B. auch als Entlastung für den chronisch überfüllten NRW-Express zwischen Köln und Essen.

Siehe auch: Auf der Schiene gemeinsam gegen den Fernbus

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