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GDL: Schwere Vorwürfe gegen DB AG

02.02.15 (Allgemein) Autor:Stefan Hennigfeld

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erhebt schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn. Diese versuche, so die GDL, sämtliche branchenweiten Tarifregelungen zu sabotieren. Nach den Verhandlungen am Donnerstag sagte GDL-Chef Claus Weselsky: „Das war kein guter Tag für die GDL. Die DB arbeitet weiterhin gezielt daran, unseren Flächentarifvertrag zu einem bloßen Stück Papier ohne faktische Wirkung werden zu lassen. Da damit die normative Anwendung der derzeitigen Regelungen auf die Beschäftigten komplett erlöschen würde, ist das für uns nicht hinnehmbar.“

Der Vorschlag der DB ziele darauf ab, die Struktur der zukünftigen Tarifverträge so zu gestalten, dass dort in der Kopierfunktion alle Elemente des GDL-Flächentarifvertrages im DB-Haustarifvertrag wiederholt werden. „Dadurch wäre die Wirkung des GDL-Flächentarifvertrags hinsichtlich Entgelt, Arbeitszeit und Zuschlägen für alle Beschäftigten, für die wir Forderungen erhoben haben, nichtig. Wir hätten dann nur noch ein politisches Papier, keinen speziellen Flächentarifvertrag für das Zugpersonal“, so Weselsky.

Wie von der DB gefordert, wird sich die GDL zu der vorgeschlagenen Tarifvertragsstruktur schriftlich positionieren. „Die Strukturfrage muss endgültig geklärt werden, und zwar so, dass ein normativer Flächentarifvertrag von Nord nach Süd und von West nach Ost erhalten bleibt. Die GDL hält klar an ihrer Forderung nach dem Flächentarifvertrag, so wie er heute bereits für Lokomotivführer existiert, für das gesamte Zugpersonal fest. Nur so sind alle Beschäftigungsgruppen im Wettbewerbsmarkt wirksam zu schützen“, so Weselsky.

Die Bahn wiederum sieht das völlig anders. Man habe der GDL ein Konzept für einen erweiterten Flächentarifvertrag vorgelegt. Dieses trage sowohl den Interessen der GDL Rechnung als auch dem Ziel der DB, konkurrierende Tarifverträge für dieselben Mitarbeitergruppen zu vermeiden, sagte Personalvorstand Ulrich Weber. Er betonte, dass praktikable und widerspruchsfreie Tarifverträge notwendig seien, die im betrieblichen Alltag umsetzbar seien. Gleichzeitig werde das bestehende Modell der GDL nicht in Frage gestellt. Die Verhandlungen werden am heutigen Montag (2. Februar) fortgesetzt. Weselsky: „Sollte der Arbeitgeber indes weiterhin an der Aushöhlung des BuRa-LfTV festhalten, werden wir die nötigen Schritte einleiten um ihn zum Umdenken zu bewegen.“

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